Norden des Landes betroffen Mehr als 300 Tote bei Sturzfluten in Afghanistan
Sturzfluten haben am Freitag im Norden Afghanistans schwere Schäden angerichtet. Nach Taliban-Angaben wurden Tausende Häuser beschädigt. Die Zahl der Todesopfer wird inzwischen mit 315 angegeben.
Die Zahl der bei den Überschwemmungen in Afghanistan getöteten Menschen ist weiter gestiegen - die Vereinten Nationen sprechen inzwischen von 315 Toten. Nach Angaben des Taliban-Regimes wurden mehr als 1.600 Menschen verletzt. Tausende Häuser seien zudem beschädigt worden.
Am schwersten von den Sturzfluten betroffen sind die Provinz Baghlan, gefolgt von den Nachbarprovinzen Takhar und Badakschan. Alle diese Regionen liegen im Nordosten des Landes. UN-Generalsekretär António Guterres brachte seine Trauer über den Verlust so vieler Menschenleben zum Ausdruck.
"Das Wasser hat alles zerstört"
Unter anderem im Nahrin-Distrikt in der Provinz Baghlan werden Menschen bestattet. Dort sagte der betroffene Bewohner Muhammad Yahqoob der Nachrichtenagentur Reuters: "Wir haben keine Nahrungsmittel, kein Trinkwasser, keine Zelte, keine Decken - wir haben gar nichts. Das Wasser hat alles zerstört."
Von den 42 Häusern in seinem Dorf stünden nur noch zwei oder drei. Yahqoob verlor nach eigenen Angaben 13 Familienmitglieder.
Die Karte zeigt Afghanistan mit den Provinzen Baglan, Tachar und Badachschan.
Schlecht für den Klimawandel gerüstet
Die Hilfsorganisation Save the Children warnte, dass Kinder besonders von dem Unglück betroffen seien. Nach ihren Schätzungen leben in den fünf am stärksten heimgesuchten Distrikten der Provinz Baghlan 600.000 Menschen, davon seien 310.000 Kinder.
Extreme Wetterereignisse wie Fluten oder Dürren nehmen in Afghanistan zu. Experten machen dafür die Klimakrise verantwortlich. Nach Jahrzehnten von Kriegen und Konflikten ist das Land schlecht darauf vorbereitet, die Folgen des Klimawandels abzumildern.