Wetter "Historischer Wintersturm" in Teilen der USA
Ungewöhnlich heftige Winterstürme sind über den Westen und Norden der USA gezogen. An vielen Orten brachten sie das öffentliche Leben nahezu zum Erliegen. Auch für die kommenden Tage rechnen Meteorologen mit ungemütlichen Wetterverhältnissen.
Ein heftiger Wintersturm hat in Teilen der USA zu Stromausfällen, gesperrten Straßen und Flugabsagen geführt. Für etwa 60 Millionen Einwohner in 28 Bundesstaaten im Westen und Norden des Landes galten Unwetterwarnungen. In einem von der Westküste bis zu den Großen Seen an der Grenze zu Kanada reichenden Sturm-Band fiel in rund 280.000 Haushalten nach Angaben der Energieversorger der Strom aus. Starke Winde ließen Bäume umstürzen und brachten Stromleitungen zum Zusammenbruch. Nach Angaben von FlightAware trugen die Wetterverhältnisse zur Absage von fast 1500 Flügen bei. Mehr als 3800 weitere Flugverbindungen waren demnach US-weit verspätet.
Das Schlimmste des Wintersturms soll erst in einigen Tagen vorbei sein.
Gesperrte Autobahnen von Arizona bis Wyoming
Schneewarnungen wurden selbst für normalerweise sonnige Gegenden nahe Los Angeles im Bundesstaat Kalifornien ausgegeben. Für den Bundesstaat Minnesota wiederum warnte der Nationale Wetterdienst: "Der historische Wintersturm wird Reisen vermutlich unmöglich machen." Nur unbedingt nötige Fahrten sollten unternommen werden. "Wenn Sie reisen müssen, nehmen Sie in ihrem Auto eine extra Taschenlampe, Essen und Wasser mit." Von Arizona bis Wyoming wurden Autobahnen gesperrt.
In North Dakota und South Dakota, Minnesota und Wisconsin blieben Schulen geschlossen, ebenso viele Büros und das Parlament in Minnesota. Die republikanische Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, ordnete an, dass verschiedene Zweige der Verwaltung in Teilen des Staats geschlossen blieben. Die Angestellten arbeiteten von zu Hause aus. In Wyoming war praktisch jede Straße betroffen. Das Verkehrsministerium des Staats warnte vor mehrtägigen Sperrungen angesichts eines großen Wintersturms. In den benachbarten Staaten war die Lage nicht viel besser.
Warnung vor Schneesturm in den kalifornischen Bergen
Auch die Menschen in Kalifornien haben sich auf ungewöhnlich kaltes Wetter mit Eis und Schnee vorbereitet. Der Wintersturm sollte heute die amerikanische Westküste erreichen. Der Nationale Wetterdienst warnte vor Wind, Schnee und hohem Wellengang.
Der Wetterdienst gab zudem zum ersten Mal seit 1989 eine Schneesturmwarnung für die südkalifornischen Berge heraus, die bis Samstag gilt. In einigen Küstengebieten werden Wellen bis zu einer Höhe von vier Metern erwartet. "Fast die gesamte Bevölkerung von Kalifornien wird im Laufe dieser Woche von irgendeinem Aussichtspunkt aus Schnee sehen können, wenn sie in die richtige Richtung schauen", twitterte der Klimaforscher Daniel Swain.
Auch für die kommenden Tage rechneten Meteorologen weiterhin mit ungemütlichen Wetterverhältnissen. In anderen Teilen des Landes zeigten sich derweil gegensätzliche Extreme: Von den mittelatlantischen Staaten bis nach Florida wurde teils Rekordwärme für den Jahreszeitpunkt verzeichnet.