Mord an US-Versicherungs-Chef US-Polizei fahndet weiter nach Täter
Mehr als 48 Stunden nach dem Mord am Chef des US-Krankenversicherers UnitedHealthcare fahndet die Polizei weiter nach dem Schützen. Mittlerweile geht sie davon aus, dass der mutmaßliche Täter New York per Bus verlassen hat.
Nach den tödlichen Schüssen auf den Chef des US-Krankenversicherers UnitedHealthcare in New York geht die Polizei davon aus, dass der mutmaßliche Täter mit einem Bus aus der Stadt geflohen ist.
Der Schütze sei nach der Tat beim Betreten eines Busbahnhofs in einem nördlichen Teil von Manhattan von Kameras aufgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Er sei aber nicht dabei gesehen worden, die Station zu Fuß verlassen zu haben. "Das sind Überlandbusse. Deswegen glauben wir, dass er New York City verlassen hat", sagte Joseph Kenny von der New Yorker Polizei gegenüber CNN.
Zahlreiche Aufnahmen des Täters
Videoaufnahmen sollen zeigen, dass der Täter nach den tödlichen Schüssen mit einem Elektrofahrrad zum New Yorker Central Park gefahren sei und dann ein Taxi zum Busbahnhof genommen habe. Am Freitag fanden die Ermittler im Central Park einen Rucksack, der mutmaßlich dem Täter gehört, wie CNN unter Berufung auf Insider berichtete.
Am Donnerstag waren bereits Fotos von dem Mann veröffentlicht worden. Nach Polizeiangaben waren sie in einem Hostel aufgenommen worden, in dem der Verdächtige offenbar vor der Tat übernachtet hatte.
Der Täter hatte dem Manager von UnitedHealthcare, Brian Thompson, nach Polizeiangaben am Mittwochmorgen vor einem Hotel aufgelauert. Der Mann hatte demnach mehrere Schüsse abgegeben und den 50-Jährigen im Rücken und am Bein getroffen. Bei seiner Ankunft im nahe gelegenen Krankenhaus sei Thompson seinen Verletzungen erlegen, gab die Polizei an.
Eine vom New York Police Department veröffentlichte Aufnahme des mutmaßlichen Mörders von Brian Thompson.
Identität und Motiv bislang unklar
Noch ist die Identität des Schützen unbekannt. Das FBI hat mittlerweile eine Belohnung von bis zu 50.000 Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zur Verhaftung und Verurteilung des Täters führen. Auch das Motiv für die Tat ist bislang unklar. Ermittler untersuchen laut Kenny, ob der Täter ein verärgerter Angestellter oder Kunde des Versicherungskonzerns UnitedHealthcare gewesen sein könnte.
Die New York Times berichtete, am Tatort seien Patronenhülsen mit eingeritzten Begriffen gefunden worden, die Versicherungsgesellschaften verwenden, um Ansprüche von Versicherten abzulehnen. Die Information könnte Hinweise auf das Tatmotiv geben. Die Polizei bestätigte den Bericht der Zeitung nicht.
UnitedHealthcare ist einer der größten Krankenversicherer der USA. Die Firma hat 440.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von etwa 353 Milliarden Euro. Thompson arbeitete seit 20 Jahren für den Konzern und stand seit 2021 an der Spitze von UnitedHealthcare.