Nach jahrelangen Verhandlungen UN verabschieden Meeresschutzabkommen
Unter Jubel der Teilnehmer haben sich UN-Vertreter erstmals auf ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere geeinigt. Dem gingen jahrelange Verhandlungen voraus. UN-Generalsekretär Guterres sprach von einem "historischen Erfolg".
Nach jahrelangen Verhandlungen haben die Vereinten Nationen ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere verabschiedet. Der Pakt schafft unter anderem die Grundlage für die Ausweisung großer Schutzgebiete auf hoher See und legt ein Verfahren fest, um wirtschaftliche Projekte, Expeditionen und andere Aktivitäten in den Meeren auf ihre Umweltverträglichkeit hin zu prüfen.
"Das Abkommen ist angenommen", verkündete die Vorsitzende der Konferenz, Rena Lee, in New York unter dem Jubel der Teilnehmer. UN-Generalsekretär António Guterres sprach von einem "historischen Erfolg". "Mehr als ein Drittel der Fischbestände wird in nicht nachhaltigem Umfang abgefischt", sagte Guterres. "Und wir verschmutzen unsere Küstengewässer mit Chemikalien, Plastik und menschlichen Abfällen." Der Vertrag sei von entscheidender Bedeutung, um diesen Bedrohungen zu begegnen.
Durchbruch Anfang März
Vor rund drei Monaten hatte es bei den Verhandlungen in New York einen Durchbruch gegeben, am Montag wurde das Abkommen dann auch formal von der UN-Vollversammlung in New York verabschiedet. Zwei Drittel der Ozeane gehören zur Hochsee und waren damit bislang weitgehend rechtsfreier Raum.
Mit einem Abkommen zum Schutz der Hochsee hatten sich die Länder der Welt rund 15 Jahre lang auseinandergesetzt, seit 2018 gab es mehrfach Verhandlungsrunden dazu, manche davon wurden ergebnislos vertagt.
Erstmals sind Schutzgebiete außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszonen einzelner Länder vorgesehen. Dies ist bedeutsam, weil sich mehr als 60 Prozent der Meeresgebiete außerhalb dieser Wirtschaftszonen befinden.
Der Schutz der Meeresökosystemen ist zudem von Bedeutung, weil sie etwa die Hälfte des Sauerstoffs erzeugen, den die Menschen zum Atmen brauchen, und massenhaft klimaschädliches Kohlendioxid absorbieren.
Bundesregierung will zügig ratifizieren
Das neue Abkommen fällt unter das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen, das 1994 in Kraft trat. Es wird ab dem 20. September während der jährlichen Vollversammlung der Staats- und Regierungschefs der UN-Mitgliedersländer zur Unterzeichnung ausgelegt. Es muss von mindestens 60 Staaten ratifiziert werden. Die Bundesregierung hat zugesagt, dies zügig zu tun, wie Bundesumweltministerin Steffi Lemke erklärte.