Peru Hunderte Seelöwen an Vogelgrippe verendet
An der Küste Perus sind Hunderte verendete Seelöwen gefunden worden. Die Naturschutzbehörde sieht einen Zusammenhang mit dem Vogelgrippe-Virus, das sich derzeit rasant ausbreitet - und zunehmend auch zur Gefahr für Säugetiere wird.
In Peru sind in den vergangenen Wochen fast 600 Seelöwen und Zehntausende Wildvögel an der Vogelgrippe verendet. Nach der Entdeckung von 55.000 an dem Virus gestorbenen Vögeln sei festgestellt worden, dass die hochansteckende Tierkrankheit auch für den Tod Hunderter Seelöwen verantwortlich sei, teilte die Naturschutzbehörde Sernanp mit.
Die Seelöwen waren in sieben verschiedenen Meeresschutzgebieten entdeckt worden. Zu den verendeten Vögeln gehörten Pelikane, verschiedene Möwenarten und Pinguine.
Vogelgrippe-Erreger in Seelöwen nachgewiesen
Labortests hätten den Vogelgrippe-Erreger H5N1 nun auch in den toten Seelöwen nachgewiesen, hieß es. Die Behörden kündigten daraufhin eine stärkere Überwachung an. Die peruanische Forst- und Wildtierbehörde Serfor forderte ihrerseits Menschen auf, den Kontakt mit Seelöwen und Seevögeln am Strand zu vermeiden und darauf auch bei ihren Haustieren zu achten.
Wegen der seit Ende des vergangenen Jahres in Europa, Nord- und Südamerika grassierenden Vogelgrippe hatten die peruanischen Behörden bereits im Dezember mindestens 37.000 Hühner gekeult. Zuvor waren in dem südamerikanischen Land bereits rund 14.000 Seevögel verendet, vor allem Pelikane.
H5N1-Erreger tritt vermehrt bei Säugetieren auf
Nach Angaben der landwirtschaftlichen Gesundheitsbehörde Senasa war die Vogelgrippe mit Zugvögeln nach Südamerika gelangt. Der Vogelgrippe-Erreger H5N1 kann in seltenen Fällen auch auf andere Säugetiere und Menschen übertragen werden und dann schwere Erkrankungen auslösen.
Kürzlich wurde der Krankheitserreger bei Füchsen und Ottern in Großbritannien, einer Katze in Frankreich und Grizzlybären in den USA nachgewiesen. Bei allen Säugetieren wurde vermutet, dass sie zuvor infizierte Vögel gefressen hatten.
Virusmutationen als drohende Gefahr
Ein Vorfall auf einer spanischen Nerzfarm sorgte Ende Januar im Zusammenhang mit der Vogelgrippe für Aufsehen. Zahlreiche Tiere starben, Experten interpretierten dies als Zeichen für mögliche Virusmutationen, die den H5N1-Erreger auch für Säugetiere gefährlicher werden ließen.
Zwar handle es sich dabei um einzelne Ereignisse, in denen das Virus von Vögeln auf Säugetiere gelangte. Die Häufung dieser Vorfälle könne aber darauf hindeuten, dass sich der Erreger "von Säugetier zu Säugetier - also von Nerz zu Nerz" ausgebreitet hatte.