Umstrittener Besuch Pelosi verteidigt Reise nach Taiwan
Für China gilt Taiwan als Teil des eigenen Hoheitsgebiets. Die Reise der US-Demokratin Pelosi dorthin war für die Regierung in Peking ein Affront. Pelosi verteidigte ihren Besuch nun gegen jedwede Kritik.
Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat ihren umstrittenen Besuch in Taiwan verteidigt. "Wir werden es China nicht erlauben, Taiwan zu isolieren", sagte die demokratische Politikerin in Washington. Die Volksrepublik halte Taiwan beispielsweise von einer Mitgliedschaft in der Weltgesundheitsorganisation WHO ab. "Aber sie halten uns nicht davon ab, nach Taiwan zu reisen", sagte Pelosi.
An der Reise der Politikerin zu Beginn des Monats hatte es vor allem aus China - aber auch aus anderen Ländern - Kritik gegeben. Mit Blick auf eine Einschätzung des US-Militärs zu dem Besuch sagte Pelosi: "Ich kann mich nicht erinnern, dass sie uns jemals gesagt hätten, wir sollten nicht reisen."
Pelosi: Chinas Taiwan-Strategie nicht akzeptieren
Als Reaktion auf den Taiwan-Besuch der US-Politikerin hatte China seit vergangener Woche großangelegte Militärübungen rund um die demokratische Inselrepublik absolviert und dabei auch eine Eroberung geübt.
Aus Sicht Pelosis könnten die USA den erhöhten Druck Chinas auf Taiwan nicht zulassen. China versuche eine neue Art Normalität zu schaffen, sagte sie mit Blick auf Ankündigungen der Regierung in Peking, auch künftig umstrittene Manöver rund um Taiwan abzuhalten. "Das können wir einfach nicht zulassen", so Pelosi.
Reise für China Verletzung der Souveränität
Die chinesische Führung lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taiwan ab, weil sie die Insel als Teil der Volksrepublik ansieht. Hingegen versteht sich Taiwan längst als unabhängig. China sah in dem Besuch Pelosis eine Provokation und Verletzung der eigenen Souveränität. "Wir sind dorthin gereist, um unsere Freundschaft zu zeigen, und um zu demonstrieren, dass China Taiwan nicht isolieren kann", sagte Pelosi. Auf die Frage nach den von China gegen Pelosi und ihre Familien angekündigten Sanktionen sagte sie: "Wen kümmert es?"
Pelosi - protokollarisch in den USA die Nummer drei - war seit einem Vierteljahrhundert die ranghöchste US-Politikerin in Taiwan. US-Präsident Joe Biden hatte vor der Reise auf Fragen zu den Plänen von Pelosi gesagt: "Ich glaube, das Militär hält es im Moment für keine gute Idee."