Schüsse in U-Bahn-Station New Yorker Polizei geht nicht von Terrorakt aus
Mindestens 23 Menschen sind bei Schüssen in einer New Yorker U-Bahn-Station verletzt worden. Der Täter befindet sich auf der Flucht. Die Polizei geht derzeit nicht von einem terroristischen Hintergrund aus.
Ein bislang unbekannter Verdächtiger hat in einer New Yorker U-Bahn um sich geschossen und mehrere Menschen verletzt. Die Zahl der Verletzten stieg mittlerweile auf 23, zehn davon durch Schüsse, erklärte eine Sprecherin der New Yorker Feuerwehr. Fünf Personen seien in einem ernsten, aber nicht lebensbedrohlichen Zustand.
Der Tatverdächtige ist auf der Flucht, sagte New Yorks Polizeichefin Keechant Sewell. Nach den bisherigen Erkenntnissen soll er in einer U-Bahn der Linie N im Stadtteil Brooklyn ein Gasmaske aufgesetzt und dann ein Gefäß in einer Tasche geöffnet haben, aus dem Rauch in den Waggon quoll. Daraufhin habe er das Feuer eröffnet. Auf Aufnahmen aus dem Zug und der U-Bahn-Station 36. Straße in Brooklyn ist zu sehen, wie blutverschmierte Menschen auf dem Boden liegen und von anderen versorgt werden.
Momentan gehe die Polizei nicht von einem terroristischen Anschlag aus, erklärte die Polizeichefin. Die Ermittlungen liefen aber erst seit wenigen Stunden, die Situation könne sich noch ändern. Der Täter sei flüchtig und gefährlich. Die Ermittler fahnden nach einem mit Gasmaske und Arbeitsweste bekleideten Mann.
Schüsse fielen im Berufsverkehr
Die Schüsse fielen im morgendlichen Berufsverkehr, berichtete ARD-Korrespondent Peter Mücke. Gegen 8.30 Uhr Ortszeit seien die Einsatzkräfte alarmiert worden, zunächst wegen des Rauchs. Die U-Bahn-Station liegt südlich von Manhattan im Quartier Sunset Park im Stadtteil Brooklyn. Sunset Park war früher vor allem industriell geprägt, heute leben und arbeiten dort aber auch viele junge Menschen und Familien.
An der Station treffen sich mehrere U-Bahnlinien, deren Züge in den Stationen anhielten. Es kam zu zahlreichen Verspätungen und Ausfällen. Die Schulen in der Umgebung der Station wurden vorübergehend geschlossen, wie US-Medien einen Sprecher des New Yorker Schulsystems zitierten. Es durften nur noch Schulkinder hinein, aber niemand anderes und auch niemand mehr hinaus. In den vergangenen Monaten waren Vorfälle mit Schusswaffen ein zunehmendes Problem in New York geworden.
Polizei dementiert Berichte über Sprengsätze
Zunächst hatte es Berichte gegeben, wonach auch Sprengsätze in der Station gefunden worden seien. Dies hatte die Polizei auf Twitter schnell dementiert. Sie forderte die Menschen aber auf, den Bereich um die Station zu meiden.
US-Präsident Biden unterrichtet
Auch US-Präsident Joe Biden war über die Schüsse unterrichtet worden, erklärte seine Sprecherin. Führende Mitarbeiter des Weißen Hauses stünden in Kontakt mit dem New Yorker Bürgermeister Eric Adams und der Polizeiführung. Falls nötig, sei die Regierung bereit, der Stadt alle benötigte Hilfe zukommen zu lassen.