Überschwemmungen in Kentucky Zahl der Todesopfer steigt auf mindestens 37
Nach den schweren Überschwemmungen im US-Bundesstaat Kentucky ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 37 gestiegen. Hunderte werden noch vermisst. Tausende sind ohne Strom.
Jessica und ihre beiden Kinder haben die Flut in Kentucky überlebt. Ihr Haus wurde von den Wassermassen aus dem Fundament gerissen, das Wasser kam völlig unerwartet. Es wurde laut und dann war das Wasser an ihrer Tür, erzählt sie dem US-Sender CNN.
Damit sie und ihre Kinder nicht vom Wasser auseinander gerissen würden, banden sie sich zusammen. "Ich dachte, ich kann versuchen, uns zu retten oder, wenn wir es nicht schaffen, werden wir wenigstens alle drei zusammen gefunden."
Beschädigte Infrastruktur behindert Rettungsarbeiten
Andere hatten weniger Glück. Im US-Fernsehen wird die Geschichte von vier Geschwistern erzählt, die gemeinsam vom Dach ihres Hauses gerissen und weggeschwemmt wurden.
Hunderte Menschen gelten noch als vermisst, sagt der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear bei CNN. "Ich wünschte, wir wüssten mehr, aber es gibt viele Gründe, warum das unmöglich ist. Aber ich will sicher gehen, dass wir weder falsche Hoffnung noch falsche Informationen geben."
Überlebende zu finden ist schwierig, die beschädigte Infrastruktur behindert die Rettungsarbeiten: Brücken sind weggerissen, Straßen überschwemmt worden. Mehr als 20.000 Menschen haben noch keinen Strom, viele auch kein Wasser.
Regierung richtet Hilfsfonds ein
Die Regierung von Kentucky hat einen Hilfsfonds eingerichtet, um die Betroffenen mit Wasser und Reinigungsmitteln zu unterstützen, die Heilsarmee ist ebenfalls vor Ort. Starker Wind und große Hitze in den kommenden Tagen könnten die Situation aber noch verschlimmern.
Jessica, die Frau, die ihre Kinder mit dem Staubsauerkabel gerettet hat, ist jetzt bei ihrer Mutter untergekommen, aber wie es für sie weitergeht, ohne Versicherung gegen die Flut, das weiß sie nicht. "Wir sind versichert, aber wir haben keine Versicherung gegen eine Flut, weil wir in keinem Flut gefährdeten Gebiet leben. Ich weiß nicht, was ich tun soll."