Brände in Kanada 16.400 Menschen auf der Flucht vor den Flammen
In Kanada breiten sich die Waldbrände immer weiter aus, inzwischen betreffen sie auch den Osten des Landes. In der Provinz Nova Scotia flohen Tausende Menschen - manche mussten alles zurücklassen.
Feuerwalzen bedrohen Natur und Ortschaften - nordwestlich der Provinzhauptstadt Halifax steht eine Fläche von rund 790 Hektar in Flammen. Zum Vergleich: Das entspricht etwa 1.100 Fußballfeldern.
Die lokalen Verantwortlichen sprechen von etwa 16.400 Menschen, die ihre Häuser verlassen hätten. 200 Gebäude seien beschädigt worden. Es gibt Notunterkünfte. Wer alles zurückgelassen hat, bekommt 500 kanadische Dollar, um sich das Nötigste zu kaufen. In den betroffenen Regionen ist offenes Feuer vorerst verboten.
Trudeau: Sehr ernste Lage
Weitere Brände werden auch aus dem Südwesten der Provinz Nova Scotia gemeldet. Dort steht eine Fläche von mehr als 6000 Hektar in Flammen, nach Angaben der Behörden ist der Brand außer Kontrolle.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau sprach via Twitter von einer sehr ernsten Lage. Die Regierung in Ottawa sei bereit zu unterstützen und zu helfen.
Die meisten Feuer von Menschen verursacht
Seit Wochen wüten in Kanada Waldbrände‚ bislang betrafen sie allerdings die Provinz Alberta im Westen des Landes, wo bereits mehr als 540 Brände gezählt wurden. Dabei sind mehr als eine Million Hektar Land abgebrannt - was in etwa zwei Dritteln der Größe Schleswig-Holsteins entspricht.
Die meisten Feuer sind menschengemacht und wurden durch weggeworfene glimmende Zigarettenkippen oder Funkenschlag von Zügen ausgelöst. In einigen Fällen ist Blitzeinschlag die Ursache.
Angesichts einer langanhaltenden Trockenphase und mit Blick auf den Klimawandel warnen Experten vor mehr und intensiveren Waldbränden.