Nach Messerattacken in Kanada Zweiter Tatverdächtiger ist tot
Der zweite Verdächtige, der die schweren Messerangriffe in Kanada mit seinem Bruder verübt haben soll, ist tot. Er soll sich Medien zufolge selbst schwere Verletzungen zugefügt haben. Kurz zuvor hatte die Polizei noch seine Festnahme bekanntgegeben.
Der in den vergangenen Tagen flüchtige zweite Verdächtige, der die tödlichen Messerattacken in der kanadischen Provinz Saskatchewan mitbegangen haben soll, ist tot. Die Polizei teilte mit, der Beschuldigte wurde kurz nach seiner Festnahme in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort sei er für tot erklärt worden. Medien hatten berichtet, der Verdächtige soll sich selbst Verletzungen zugefügt haben.
Die Umstände des Todes sollten nun mithilfe einer Autopsie untersucht werden, hieß es von der Polizei weiter. Der Mann war zuvor in Saskatchewan nahe der Stadt Rosthern festgenommen worden. Die Polizei hatte sein mutmaßlich gestohlenes Auto von der Straße abgedrängt. Nach dem Beschuldigten war in drei Bundesstaaten gefahndet worden.
Leiche des Bruders gefunden
Die Polizei geht davon aus, dass der Verdächtige am Sonntag gemeinsam mit seinem älteren Bruder im Indigenen-Reservat James Smith Cree First Nation und im Dorf Weldon an insgesamt 13 Tatorten die Messerangriffe verübt hat. Zehn Menschen wurden getötet und 18 verletzt. Bei den meisten Opfern handelte es sich um Mitglieder der indigenen Bevölkerung. Laut der Vize-Polizeichefin von Saskatchewan, Rhonda Blackmore, wurden einige von ihnen offenbar gezielt attackiert, andere seien wohl wahllos angegriffen worden.
Am Montag fanden Polizisten die Leiche des älteren Bruders im Reservat James Smith Cree Nation - nahe eines Hauses, in dem Beamte ermittelten. Der Leichnam wies Polizeiangaben zufolge Verletzungen auf, die sich der Bruder vermutlich nicht selbst zugefügt haben kann.
Verdächtiger verbüßte bereits Haftstrafe
Das Motiv für die Messerangriffe ist nach wie vor unklar. Schon kurz nach der Tat war bekannt geworden, dass der nun ebenfalls gestorbene Bruder ein längeres Vorstrafenregister aufweist. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, war er erst im Februar auf Bewährung aus dem Gefängnis freigekommen, nachdem er zuvor wegen Körperverletzung, Raubüberfalls und anderer Vergehen zu mehr als vier Jahren Haft verurteilt worden sei. Zudem gehe aus Gerichtsakten hervor, dass der Verdächtige schon vor sieben Jahren eines der Opfer niederstach, das am vergangenen Wochenende bei den Messerattacken getötet wurde.