Preisverleihung "The Bear" räumt bei den Emmy Awards ab
In Los Angeles wurden die Emmy Awards verliehen. Abräumer des Abends war die Serie "The Bear" mit allein zehn Auszeichnungen. Eine wichtige Rolle spielte auch die Mutter des Moderators.
Die diesjährigen Emmy Awards beginnen mit einer Warnung: "Wir haben 27 Kategorien, das bedeutet 27 Dankesreden", sagt der Moderator des Abends, der US-Schauspieler und Comedian Anthony Anderson. "Wenn jemand zu lang wird, geht meine Mutter dazwischen."
Und seine Mutter zeigt auch, was sie kann: "The time's up, Baby!", unterbricht sie allzu ausschweifende Danksagungen. "Die Zeit ist um, Baby!" Die Mutter hat Autorität.
Jennifer Coolidge gewinnt einen Emmy für ihre Rolle in "The White Lotus" - eine Serie über einen Traumurlaub, der zum Horrortrip wird. "Ich liebe Dich Baby, aber die Zeit", schallt es von der Mutter. "Ich will nur noch eins sagen: Es hat geklappt - hört nicht auf zu träumen", schließt Coolidge rasch.
Zehn Emmys für "The Bear"
Der große Abräumer bei den Emmys ist in diesem Jahr "The Bear". Die Serie holt insgesamt zehn der Preise - auch für die beste Comedyserie. Jeremy Allen White spielt darin den Chefkoch eines Edelrestaurants, der nach dem Tod seines Bruders dessen Sandwich-Bude übernimmt. Auf die Rolle hat er sich in einem Sternerestaurant vorbereitet und wird auch dafür ausgezeichnet. Er bedankt sich höflich bei allen.
Man kann so eine Dankesrede aber auch anders nutzen. Kieran Culkin erklärt auf der Bühne seiner Frau, dass er sie liebt - und dass er weitere Kinder mit ihr haben will. Culkin gewinnt einen "Emmy" für seine Rolle in "Succession". Die bereits abgeschlossene Serie hatte die meisten Nominierungen und gewann insgesamt sechs Preise. Darunter auch den für die beste Dramaserie. Es geht darin um einen Medienmilliardär, der seine Nachfolge regeln will.
Die beste Kurzserie in diesem Jahr heißt "Beef" und kommt vom koreanischen Regisseur Lee Sung Jin. Ein Mann und eine Frau geraten darin in Los Angeles erst im Straßenverkehr aneinander und danach in Streit. "Beef" holte insgesamt acht Emmys. Die dreistündige Serie hat viele witzige Momente.
Kieran Culkin (l.) und seine Frau Jazz Charton
Ein emotionaler Abend
Andersons Mutter macht unterdessen weiter einen guten Job und hat auch Moderator John Oliver im Griff, der für seine Sendung einen Preis gewinnt und die Zeitwächterin des Abends neckisch provoziert: "Ich gehe hier nicht, bevor mich nicht Anthony Andersons Mutter von der Bühne schickt - ich lese jetzt das komplette Fußballteam von Arsenal vor!"
Quinta Brunson ist nach mehr als 30 Jahren die erste schwarze Frau, die einen Emmy als beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie gewinnt - sie hat in "Abbot Elementary" mitgespielt. Es ist der emotionalste Moment des Abends. Sie habe gar nichts vorbereitet, sagt Brunson am Mikrofon. Und wenn man vor lauter Emotionen nicht weiter weiß - dann dankt man auf jeden Fall den Eltern. Da geht nicht mal die Mutter des Moderators dazwischen.
Quinta Brunson gewinnt als erste schwarze Frau einen Emmy für die beste Hauptrolle in einer Comedyserie.
Ein Liebesbrief ans Fernsehen
Die Emmys wurden zum 75. Mal verliehen. Einen Liebesbrief ans Fernsehen haben die Veranstalter versprochen - und das hat ganz gut funktioniert: Schauspielerinnen und Schauspieler von legendären US-Serien kommen in den passenden Kulissen wieder zusammen und präsentieren Nominierte.
Elton John gewann einen Preis für die Übertragung seines Abschlusskonzerts im Dodger Stadion in Los Angeles. Er gehört jetzt zum kleinen Kreis der sogenannten "EGOT"-Gewinner. Das sind Künstler, die mindestens jeweils einen Emmy-, Grammy, Oscar und Tony-Award gewonnen haben. Der Musiker ist der 19. "EGOT"-Preisträger.