Fabio Ochoa Vásquez (Archivbild: 13.10.1999)

Nach 25 Jahren Haft Einstiger Drogen-Milliardär auf freiem Fuß

Stand: 05.12.2024 10:29 Uhr

Der Drogenhandel führte ihn einst auf die "Forbes"-Liste der Milliardäre - und später ins Gefängnis. Nun ist Fabio Ochoa Vásquez, der Drogenbaron des bekannten kolumbianischen Medellin-Kartells, nach 25 Jahren entlassen worden.

Mit Kokainschmuggel in die USA soll er gemeinsam mit seinen Brüdern in den 1980er-Jahren ein Vermögen angehäuft haben und wurde 1987 sogar in die Liste der Milliardäre des "Forbes"-Magazins aufgenommen: Nach 25 Jahren Haft ist Fabio Ochoa Vásquez, einer der Hauptakteure des berühmten kolumbianischen Medellin-Drogenkartells, aus einem US-Gefängnis entlassen worden. Das geht aus Unterlagen der US-Gefängnisbehörde hervor. Ochoa soll voraussichtlich in seine Heimat abgeschoben werden.

Ochoa war laut Ermittlern lange Jahre für den Vertrieb des Kokain-Kartells zuständig, das einst von Pablo Escobar angeführt wurde. Sein Leben spielte auch eine Rolle in der Netflix-Erfolgsserie "Narcos".

2001 an die USA ausgeliefert

Der heute 67-Jährige wurde in den USA erstmals wegen seiner mutmaßlichen Rolle bei der Ermordung des DEA-Informanten Barry Seal im Jahr 1986 angeklagt, dessen Leben 2017 in dem Film "American Made" mit Tom Cruise in der Hauptrolle verfilmt wurde.

Ursprünglich wurde Ochoa 1990 in Kolumbien im Rahmen eines Regierungsprogramms verhaftet, das vorsah, Drogenbosse nicht an die USA auszuliefern. Damals stand er auf der US-Liste der meistgesuchten kolumbianischen Drogenbosse. Im Jahr 2001 wurde Ochoa erneut festgenommen und an die USA ausgeliefert, nachdem in Miami Anklage wegen Drogenschmuggels gegen ihn und weitere 40 Personen erhoben worden war.

Von diesen Personen war er der einzige, der sich für ein Gerichtsverfahren entschied, was zu seiner Verurteilung und einer ursprünglich 30-jährigen Haftstrafe führte. Die anderen Angeklagten erhielten wesentlich geringere Haftstrafen, da die meisten von ihnen mit der Regierung kooperierten.

"Wird nicht als armer Mann in den Ruhestand gehen"

Richard Gregorie, ein pensionierter stellvertretender US-Staatsanwalt, der damals dem Anklageteam angehörte, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass die Behörden nie in der Lage gewesen seien, alle illegalen Drogeneinnahmen der Familie Ochoa zu beschlagnahmen: "Er wird nicht als armer Mann in den Ruhestand gehen, das ist sicher."