Uganda Viele Tote bei Angriff auf Schule
Bei einem Überfall auf eine Schule in Uganda sind nach Behördenangaben Dutzende Menschen getötet worden. Es wird vermutet, dass eine Rebellenmiliz aus dem benachbarten Kongo den Angriff zu verantworten hat.
Im Südwesten Ugandas sind bei einem Angriff auf eine Schule viele Menschen getötet worden. Die Polizei berichtete zunächst von mindestens 25 Todesopfern, der Bürgermeister der betroffenen Stadt Mpondwe, etwa zwei Kilometer von der kongolesischen Grenze entfernt, sagte nun, 41 Leichen seien geborgen worden, unter ihnen 38 Schüler. Zudem, so die Polizei, seien acht Menschen schwer verletzt worden und befänden sich in kritischem Zustand. Weitere Menschen sind Berichten des Fernsehsenders NBS Television zufolge entführt worden. Regierungstruppen hätten die Angreifer auf kongolesisches Gebiet verfolgt, teilte die Polizei mit.
Den Angaben der Polizei zufolge überfielen die Angreifer die Schule am späten Freitagabend. Der Schlafsaal der privaten Sekundarschule sei niedergebrannt. Außerdem sei ein Lebensmittelgeschäft geplündert worden. Einige Opfer seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, teilte ein regionaler Regierungsvertreter mit.
Behörden verdächtigen Rebellenmiliz
Die ugandischen Behörden vermuten hinter dem Angriff Rebellen der Allied Democratic Forces (ADF), die Verbindungen zum zentralafrikanischen Ableger der Terrormiliz "Islamischer Staat" haben sollen und von der Demokratischen Republik Kongo aus operieren.
Nach eigenen Angaben kämpft die Gruppe für die Rechte der Muslime in Uganda, die von der Regierung an den Rand der Gesellschaft gedrängt würden. Ziel der ADF, die in den 1990er-Jahren in Uganda gegründet wurden, ist der Sturz der Regierung unter Präsident Yoweri Museveni. Opfer ihrer Angriffe sind allerdings meist Zivilisten.
Nach ihrer Gründung in Uganda sah sich die Gruppe gezwungen, nach Ostkongo zu fliehen. Dort können sie wie viele andere Rebellengruppen agieren, weil die Regierung der Demokratischen Republik Kongo das Gebiet nur eingeschränkt kontrolliert. Im März sollen die ADF dort mindestens 19 Menschen getötet haben. Unterstützt von der kongolesischen Armee schickte Uganda 2021 Bodentruppen nach Kongo, um die ADF zu bekämpfen.
"Angriffe auf Schulen sind inakzeptabel"
Die frühere Parlamentsabgeordnete Winnie Kiiza, eine einflussreiche Politikerin aus der Gegend, sprach von einem feigen Angriff. "Angriffe auf Schulen sind inakzeptabel und schwerwiegende Verletzung der Rechte von Kindern dar", schrieb sie bei Twitter. Schulen müssten immer ein sicherer Ort für alle Schüler sein.