Somalia Viele Tote bei Anschlag auf Strandhotel in Mogadischu
Die Al-Shabaab-Miliz in Somalia hat erneut einen schweren Anschlag verübt: Angreifer stürmten in der Hauptstadt Mogadischu ein Hotel und feuerten auch auf Strandbesucher. Nach Angaben der Behörden gibt es zahlreiche Tote.
In der somalischen Hauptstadt Mogadischu haben Islamisten ein Hotel und den beliebten Strand Lido Beach angegriffen. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden mindestens 32 Menschen getötet, unter ihnen auch die fünf Terroristen.
Mehr als 63 Menschen seien verletzt worden, einige von ihnen schwer. Unter den Verletzten soll auch ein Abgeordneter des somalischen Parlaments sein. Es müsse davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Opfer noch höher sei. Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab bekannte sich zu dem Anschlag.
Schusswechsel dauerte mehrere Stunden
Ein Selbstmordattentäter hatte sich am Freitagabend am Hoteleingang in die Luft gesprengt. Die übrigen Angreifer versuchten das Hotel zu stürmen, feuerten aber auch auf die Menschen am Strand, an dem zum Zeitpunkt des Angriffs zahlreiche Einwohner spazieren gingen oder mit Freunden oder Angehörigen im Sand saßen.
Die Angreifer verschanzten sich anschließend in dem Hotel. Augenzeugen berichteten von Schüssen in dem Gebäude und in der Umgebung, ein Hubschrauber kreiste in niedriger Höhe über dem Hotel. Der Schusswechsel zwischen den Angreifern und der Polizei dauerte bis in die frühen Morgenstunden, sodass Rettungsteams zunächst nicht zu den Verletzten vordringen konnten.
Das Hotel war in der Vergangenheit schon mehrfach Ziel von Al-Shabaab-Angriffen. Wegen seiner Lage in der Nähe des Präsidentenpalastes befindet sich das Hotel eigentlich in einem streng gesicherten Viertel Mogadischus. Bei der politischen Elite Mogadischus ist es sehr beliebt.
Angriffe in Mogadischu häufen sich
Die islamistische Al-Shabaab mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida kämpft seit 2007 gegen die von der internationalen Gemeinschaft unterstützte somalische Regierung. Bereits in den vergangenen Jahren hatten sich Attacken von Al-Shabaab gehäuft.
Die Terrormiliz hatte in den vergangenen Wochen versucht, in Mogadischu wieder an Boden zu gewinnen, nachdem sie in den vergangenen Jahren zurückgedrängt worden war. Immer wieder kommt es zu Anschlägen auf Regierungseinrichtungen und auf Hotels oder Restaurants, in denen ein aus der Sicht der Islamisten westlicher Lebensstil herrscht. So starben im Juli bei einem Terrorangriff auf ein Lokal während des Finales der Fußball-Europameisterschaft elf Menschen.