Solidarität mit Palästinensern Tausende protestieren weltweit gegen Gaza-Angriffe
Ägypten, Irak, Jordanien, Türkei, Malaysia oder Südkorea: Tausende Menschen vor allem in muslimischen Ländern haben gegen die israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen demonstriert.
Tausende Menschen in aller Welt haben ihre Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen demonstriert. Schwerpunkt waren muslimische Länder, doch auch in Südkorea gingen Menschen auf die Straße. Die Forderungen waren überall ähnlich: ein Ende der Blockade des Gazastreifens und der Luftangriffe, die Israel nach Terrorüberfällen der in Gaza regierenden militant-islamistischen Hamas begonnen hat.
In Ägypten protestierten Tausende gegen das Vorgehen Israels. Die Regierung half bei der Organisation von 27 Kundgebungen, was sie nur selten tut. Es gab aber auch Proteste darüber hinaus, etwa auf dem Tahrir-Platz in Kairo. Die Menschen skandierten "Brot, Freiheit, arabisches Palästina" und wandelten damit einen der Slogans der Revolution von 2011 ab, die zum Sturz von Ägyptens langjährigem Machthaber Hosni Mubarak geführt hatte. Der Tahrir-Platz war damals Schauplatz wochenlanger Massenproteste.
Hunderte Menschen versammelten sich auch im Hof der Al-Azhar-Moschee, der wichtigsten religiösen Institution der sunnitischen Muslime, im Zentrum von Kairo.
In Istanbul und Ankara protestierten nach den muslimischen Freitagsgebeten Tausende mit türkischen und palästinensischen Fahnen. Auf einigen Plakaten stand zu lesen: "Stoppt den Völkermord!" und "Mörder Israel, raus aus Palästina". Etwa ein Dutzend Männer hatte sich rot beschmierte Arztkittel übergeworfen und trug Puppen, die tote Babys darstellen sollten. Andere zündeten israelische Fahnen und ein Bildnis des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu an. Anders als vor einer Woche gab es keine Berichte über gewaltsame Ausschreitungen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte Israel auf, seine Angriffe auf den Gazastreifen einzustellen. Die Angriffe auf das dicht besiedelte Palästinensergebiet kämen einem Völkermord gleich, schrieb er auf der Online-Plattform X (früher Twitter).
Weltweit gingen Menschen für die Palästinenser im Gazastreifen auf die Straße - so wie hier in Istanbul.
Im Irak strömten Hunderte Demonstranten am Grenzübergang Trebil zu Jordanien zusammen. Organisiert wurde der Protest von einem Bündnis schiitischer Gruppen und Milizen, die vom Iran unterstützt werden. In Bagdad kamen mehrere tausend Menschen, darunter Anhänger der pro-iranischen Miliz Haschd al-Schaabi, zu einer Demonstration zusammen.
In der jordanischen Hauptstadt Amman beteiligten sich 5000 Menschen an einer Kundgebung, um ihre Solidarität mit den Palästinensern zu bekunden. Sie riefen "Rettet Gaza!" und forderten die Öffnung der Grenze für Hilfslieferungen in den Gazastreifen.
Tausende Menschen demonstrierten auch in der tunesischen Hauptstadt Tunis sowie in Bahrain.
Im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt, in Indonesien, zogen Demonstranten von verschiedenen Moscheen zur US-Botschaft in Jakarta und verurteilten die Unterstützung Washingtons für Israel. Ähnliche Demonstrationen gab es vor der UN-Vertretung und dem Außenministerium. Die Behörden schätzten die Zahl der Demonstranten in der ganzen Stadt auf etwa 1000.
In Malaysia forderten rund 1000 Muslime mit palästinensischen Fahnen eine Ende des Tötens in Gaza.
In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul schwenkte etwa ein Dutzend Demonstranten anti-israelische Banner und palästinensische Flaggen. "Bitte denkt an die Menschenleben. Das ist alles, woran ich denke", sagte der ägyptische Student Mohammed al-Schafei in Seoul. "Wenn wir wirklich helfen wollen, müssen wir Gaza sofort mit humanitärer Hilfe versorgen."