Vor der Küste von Mosambik Mehr als 90 Tote bei Schiffsunglück
Vor Mosambiks Küste ist ein Fischerboot mit 130 Menschen an Bord gesunken. Sie waren vor einer Choleraepidemie geflohen. Laut Seefahrtbehörde wurde das Boot möglicherweise von hohen Wellen getroffen - und war völlig überladen.
Mindestens 90 Menschen sind bei einem Schiffsunglück vor der Küste Mosambiks ums Leben gekommen. Unter ihnen seien viele Kinder, so der Staatssekretär der nördlichen Provinz Nampula, Jaime Neto. Bislang seien fünf Menschen gerettet worden. Die Suche nach Überlebenden gehe trotz widriger Bedingungen weiter.
Das zu einer Fähre umgebaute Fischerboot sei mit etwa 130 Passagieren an Bord überladen gewesen, teilten die örtlichen Behörden mit. Es hätte maximal 100 Menschen aufnehmen können, sagte ein Vertreter der Inselverwaltung im Fernsehsender STV. "Das Boot ist gesunken, weil es überladen und für den Transport von Passagieren ungeeignet war", sagte Neto.
Die Nachrichtenagentur AIM berichtete unter Berufung auf einen Vertreter der Seefahrtbehörde, das Schiff habe vermutlich Schiffbruch erlitten, als es von hohen Wellen getroffen worden sei.
Flucht wegen Choleraepidemie
Nach Medienberichten des Landes sollen die Passagiere mit dem Schiff vor einer Choleraepidemie geflohen sein. In dem Staat im südlichen Afrika, der zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, wurden nach Angaben der Regierung seit Oktober fast 15.000 Cholera-Fälle und 32 Todesopfer verzeichnet.
Nampula ist die am stärksten betroffene Region, in der ein Drittel aller Fälle auftraten. Cholera wird unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen und kann unbehandelt schnell zum Tod führen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Krankheit seit 2021 wieder auf dem Vormarsch.