Äquatorialguinea Marburg-Virus breitet sich weiter aus
Der Ausbruch des mit Ebola verwandten Marburg-Virus in Äquatorialguinea weitet sich aus. Fälle traten weit voneinander entfernt auf, mehrere Menschen sind bereits gestorben. Die WHO schickt weitere Experten in die Region.
Das mit dem Ebola-Virus verwandte tödliche Marburg-Virus breitet sich in Äquatorialguinea weiter aus. In dem zentralafrikanischen Land seien mittlerweile Fälle in 150 Kilometer Entfernung voneinander registriert worden, was auf eine größere Verbreitung hindeute, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit.
Von neun laborbestätigten Erkrankten seien bisher sieben gestorben. Hinzu kommen 20 weitere Tote, die wahrscheinlich ebenfalls infiziert waren. Um eine großflächige Epidemie zu vermeiden, seien dringend "verstärkte Gegenmaßnahmen" erforderlich, so die WHO.
Viele Erkrankte sterben
Das Marburg-Virus löst ein lebensgefährliches Fieber mit Symptomen wie Krämpfen, blutigem Erbrechen und Durchfall aus. Es wird durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Infizierten übertragen oder über Oberflächen wie kontaminierte Bettlaken. Je nach Behandlungsmöglichkeiten sterben bis zu 88 Prozent der Infizierten.
Seinen Namen hat das Virus, weil es 1967 bei einem Ausbruch im hessischen Marburg identifiziert wurde. Bei infizierten Versuchsaffen steckten sich auch Labormitarbeiter an. Seinen Ursprung hat das Virus vermutlich in Flughunden, die mit Fledermäusen verwandt sind.
Mögliche Impfstoffe sollen getestet werden
Zugelassene Impfstoffe oder Medikamente gibt es nach Angaben der WHO bislang nicht. Allerdings seien Impfstoffkandidaten entwickelt worden, die bei dem jüngsten Ausbruch getestet werden sollen. Nötig sei laut WHO nur die Genehmigung der örtlichen Regierungen, mit den Tests beginnen zu können.
WHO will weitere Experten schicken
Wegen des Ausbruchs in Zentralafrika stuft die WHO das Risiko für die Region mit den Nachbarländern Gabun und Kamerun als mittelhoch ein, für Äquatorialguinea als hoch. Die rund 1,5 Millionen Einwohner gehören zu den ärmsten der Welt. Die WHO will nun zusätzliche Experten wie Epidemiologen und Gesundheitspersonal in die Region schicken - auch, um Gabun und Kamerun auf einen möglichen Ausbruch vorzubereiten und ihn eindämmen zu können.
Im ostafrikanischen Tansania war am Dienstag ebenfalls ein Ausbruch gemeldet worden, dort waren den Behörden zufolge bis zu diesem Zeitpunkt fünf Menschen gestorben.