Sicherheitsfirma Wagner Mali bestreitet Einsatz russischer Söldner
Deutschland und andere westliche Staaten werfen der Militärjunta in Mali vor, russische Söldner einzusetzen. Das wiesen die Militärs nun zurück, es würden lediglich Trainer eingesetzt.
Die Machthaber im westafrikanischen Krisenstaat Mali haben Vorwürfe westlicher Regierungen zurückgewiesen, eine russische Söldnertruppe ins Land geholt zu haben. "Die Regierung dementiert diese unbegründeten Anschuldigungen und fordert Beweise durch unabhängige Quellen", hieß es in einer Erklärung.
Allerdings gibt die Interimsregierung in der Stellungnahme zu, dass sich russische Ausbilder im Lande aufhalten. Es handle sich um eine Vereinbarung zwischen dem malischen und dem russischen Staat. Wie die EU-Ausbildungsmission EUTM bilde auch Russland Sicherheitskräfte in Mali aus. "Die Regierung fordert dazu auf, an ihren Handlungen statt an Gerüchten gemessen zu werden und ruft in Erinnerung, dass der malische Staat mit Russland - seinem historischen Partner - lediglich in einer Partnerschaft auf Staatsebene in Verbindung steht."
Wagner seit November in Mali
Nach Informationen des französischen Auslandssenders RFI sind bewaffnete Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Wagner seit dem 22. November in Mali. Demnach gibt der malische Staat für den Söldner-Einsatz 100 Millionen Euro jährlich aus, darunter fielen auch Abbaurechte an Minen. Um wie viele Söldner es sich handeln soll, blieb unklar.
Russische Medien berichteten, Wagner sei im September um Unterstützung beim Kampf gegen Terroristen gebeten worden. Der Einsatz ausländischer Paramilitärs war damals mit der Gefahr gerechtfertigt worden, die durch einen Rückzug französischer Truppen entstehe. Frankreich hat in den vergangenen Wochen damit begonnen, Truppen der Operation Barkhane abzuziehen.
Bundeswehr-Soldaten in Mali
15 europäische Staaten und Kanada hatten am Donnerstag erklärt, der Einsatz russischer Söldner werde die Sicherheitslage in Westafrika, die Menschenrechtssituation und die Umsetzung eines Friedensabkommens verschlechtern. Die Regierungen bedauerten tief, dass Mali die knappen öffentlichen Gelder für ausländische Söldner ausgebe, statt damit die malische Armee auszurüsten oder Dienste für die Bevölkerung zu finanzieren. Sie hätten Hinweise darauf, dass die russische Regierung die Entsendung der Wagner Group nach Mali materiell unterstütze.
In Mali ist auch die Bundeswehr im Einsatz - als Teil der UN-Friedensmission Minusma sowie der EU-Ausbildungsmission EUTM. Zuletzt bezifferte die Bundeswehr die deutsche Präsenz auf gut 1350 Soldatinnen und Soldaten.
Im September hatte die damalige Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erklärt, eine Vereinbarung zwischen Mali und Russland über den Einsatz von Söldnern würde die Grundlagen des Bundeswehr-Einsatzes dort infrage stellen.
Die EU-Mitgliedstaaten hatten dem Land damals schon für diesen Fall offen mit einem Ende des militärischen und zivilen Engagements gedroht. Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem bisher letzten Putsch im Mai wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt. Dem Krisenstaat machen seit Jahren islamistische Terrorgruppen zu schaffen.