Beschädigte Unterseekabel Mehrere afrikanische Länder ohne Internet
Schäden an Untersee-Datenkabel haben zu Internetausfällen in mehreren afrikanischen Staaten geführt. Der Vorfall ereignete sich vor der Westküste Afrikas. Zu Einschränkungen kam es kürzlich auch an der Ostküste.
Beschädigungen an Unterwasser-Datenkabeln vor der Westküste Afrikas haben teils schwere Internetstörungen in mindestens zwölf west- und südafrikanischen Staaten verursacht. Die Verbindungsdienste in den Ländern seien aufgrund von Unterbrechungen mehrerer wichtiger Unterseekabel beeinträchtigt, teilte Bayobab mit, ein Tochterunternehmen des südafrikanischen Netzbetreibers MTN. Zu der Ursache der Schäden macht Bayobab keine Angaben. Der Konzern zählt zu den größten Netzbetreibern Afrikas.
Mails, Online-Banking, soziale Netzwerke, Telefon
In den Staaten Elfenbeinküste, Liberia, Benin, Ghana und Burkina Faso fiel das Internet größtenteils aus, wie aus Daten der Organisation NetBlocks hervorgeht, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist. Mittlere und leichte Einschränkungen gab es demnach in acht weiteren Staaten - darunter der größten Volkswirtschaft des Kontinents, Nigeria - bis nach Südafrika. Auch dort seien Tausende Nutzer ohne Internet, berichtete das südafrikanische Fachportal MyBroadband.
Betroffen sind sämtliche Internetdienste wie etwa der Mailverkehr und das Online-Banking, aber auch der Zugang zu sozialen Netzwerken sowie internationale Telefongespräche. Das US-Unternehmen Microsoft spricht von Schäden an vier Glasfaserverbindungen, die entlang der westafrikanischen Küste verlaufen.
Einschränkungen erst kürzlich auch im Roten Meer
Die Unterseekabel verlaufen von Europa durch den Atlantik südlich in den Golf von Guinea und großteils weiter nach Südafrika. Erst kürzlich wurden Unterseekabel im Roten Meer vor der Ostküste Afrikas durchtrennt. Durch das Gebiet nahe des Horns von Afrika, in dem die jemenitische Huthi-Miliz westliche Handelsschiffe angreift, laufen die meisten Verbindungen zwischen Europa und Asien.
Vermutet wird, dass der Anker des nach einem Huthi-Angriff untergegangenen Schiffs "Rubymar" die Kabel durchtrennt haben könnte. Insgesamt seien die Internetkapazitäten für den Kontinent derzeit stark beeinträchtigt, teilte Microsoft mit.
Unterseekabel von Portugal bis Südafrika
Der Großteil des weltweiten Datenverkehrs wird über Untersee-Glasfaserkabel geleitet, die auf dem Meeresboden verlegt werden. Eines der längsten verbindet Portugal mit dem über 15.000 Kilometer entfernten Kapstadt in Südafrika.