Grabstätte Dahschur Ägypten öffnet Knickpyramide
Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hat Ägypten zwei seiner ältesten Pyramiden für Besucher geöffnet. Dabei handelt es sich um die Knickpyramide und deren Satellitenpyramide in der Grabstätte Dahschur.
Ägypten hat erstmals seit 1965 zwei seiner ältesten antike Pyramiden südlich von Kairo wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Touristen könnten die rund 40 Kilometer südlich von Kairo gelegene Knickpyramide und deren Satellitenpyramide in der Grabstätte Dahschur besichtigen, sagte Antiquitätenminister Chaled al-Anani vor Reportern.
Nach der Schließung und Restaurierung wurde sie jetzt wiedereröffnet.
Eigenartige Bauweise
Die Stätte ist Teil der Nekropole von Memphis, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Knickpyramide wurde im Alten Reich Ägyptens rund 2600 Jahre vor Christus auf Geheiß von König Snofru erbaut.
Die Knickpyramide unterscheidet sich durch ihre eigenartige Bauweise von anderen Pyramiden: Die zunächst steile Steigung des 100 Meter hohen Baus flacht auf halber Höhe ab. Dadurch entsteht eine Kante, die der Knickpyramide ihren Namen gibt. Al-Anani sagte, dass die gebogene Pyramide eine Übergangsform der Pyramidenkonstruktion zwischen der Djoser-Stufenpyramide (2667-2648 v. Chr.) und der Meidum-Pyramide (ebenfalls um 2600 v. Chr.) darstellt. Die Knickpyramide habe den Übergang zu einer neuen Bauweise markiert, so Al-Anani weiter.
Großer Andrang vor der Knickpyramide, die sich durch ihre eigenartige Bauweise von anderen Pyramiden abhebt.
Archäologen hätten in der Gegend auch "mehrere Stein-, Ton und Holzsärge gefunden und einige enthalten Mumien in gutem Zustand", sagte al-Anani. Dazu zählen Totenmasken und Werkzeuge zum Schneiden von Stein aus der Spätzeit des Alten Ägyptens. Die Funde wurden während Erdarbeiten auf dem Gräberfeld von Dahschur am Westufer des Nils gemacht, wo einige von Ägyptens ältesten Pyramiden stehen.
Die Knickpyramide des Königs Snofru ist für Besucher ab sofort zugänglich.
Tourismus ankurbeln
Ägypten hat sich in den vergangenen Jahren um die Vermarktung archäologischer Entdeckungen bemüht, um den Tourismus anzukurbeln. Der für das Land so wichtige Wirtschaftszweig hat durch die politische Instabilität und die Anschläge seit der Revolution von 2011 stark gelitten.