Export von Sondermüll EU-Mitgliedsstaaten exportieren immer mehr Müll
Noch nie haben die Länder der Europäischen Union so viel Abfall exportiert. Innerhalb der EU nutzen die Mitgliedsstaaten die Recycling-Entsorgungseinrichtungen ihrer Nachbarn für Sondermüll. Ungefährliche Abfälle werden teuer ins außereuropäische Ausland verkauft.
Immer mehr Abfall passiert die europäischen Grenzen. Die Mitgliedsstaaten exportieren soviel Müll wie noch nie. Zum einen betrifft dies die Ausfuhr von Sondermüll. Giftige, explosive oder anderweitig gefährliche Substanzen werden heute in mehr als doppelt so großen Mengen exportiert wie noch vor zehn Jahren. Der Handel spielt sich nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EUA) meist zwischen EU-Ländern ab. Ausschlaggebend dafür ist oft die Nutzung im eigenen Land nicht oder nur deutlich teuerer verfügbarer Recycling- oder Entsorgungsmöglichkeiten.
Unschädliche Abfälle werden zunehmend ins außereuropäische Ausland exportiert. Schnelles wirtschaftliches Wachstum hat dort die Nachfrage nach bestimmten Ressourcen, wie speziellen Metallen, in die Höhe getrieben. Der damit einhergehende Anstieg der Kosten bietet Anreiz für mehr Recycling oder Energiegewinnung durch Müllverbrennung.
Während der Wert von Abfall steigt, steigt der Umweltagentur zur Folge jedoch auch der illegale Handel damit. Nachdem die Europäische Union ihre Entsorgungspolitik vereinheitlicht habe, müssten die Länder daher auch gemeinsam darüber wachen. Man dürfe das Gesamtbild nicht aus den Augen verlieren, sagte EUA-Direktorin Jacqueline McGlade. "In einer zunehmend von der Verfügbarkeit bestimmter Ressourcen abhängigen Welt muss Europa seine Müllproduktion grundsätzlich herunterfahren." Europas Verantwortung sei es daher, nun Technologien und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die diesen Gedanken fördern.