Einsatzkräfte der Polizei durchsuchen bei einer bundesweiten Razzia eine Moschee.
Einsatzkräfte der Polizei durchsuchen bei einer bundesweiten Razzia eine Moschee im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Schwarzwälder Bote | Marc Eich

Islamischer Staat Sieben Festnahmen bei Großrazzia gegen IS-Unterstützer

31. Mai 2023, 14:42 Uhr

Bei einer Großrazzia in zehn Bundesländern gegen ein Finanzierungsnetzwerk der Terrormiliz Islamischer Staat sind sieben mutmaßliche IS-Unterstützer festgenommen worden. Auch in Thüringen wurden Objekte durchsucht. An der bundesweiten Aktion waren mehr als 1.000 Beamte beteiligt

Bei einer Razzia gegen ein Netzwerk der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind sieben mutmaßliche IS-Unterstützer festgenommen worden. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wirft den vier Frauen und drei Männern überwiegend deutscher Staatsangehörigkeit vor, terroristische Aktivitäten des IS durch Spenden gefördert zu haben. Die Zahlungen dienten den Angaben zufolge dazu, den IS zu stärken.

Mehr als 1.000 Beamte durchsuchen über 100 Objekte

Bei der bundesweiten Großrazzia durchsuchten am Mittwochmorgen mehr als 1.000 Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts, der Landeskriminalämter sowie der Polizei mehr als 100 Objekte in Thüringen, Berlin, Bayern, Bremen, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Jena auf Anfrage von MDR THÜRINGEN mitteilte, ist in diesem Zusammenhang auch ein Verfahren in Thüringen anhängig. Weitere Informationen könne er wegen der laufenden Ermittlungen nicht geben.

Unterstützung einer terroristischen Vereinigung

Die sieben Beschuldigten sollen als Finanzmittler in ein internationales Finanzierungsnetzwerk eingebunden gewesen sein und darin eine zentrale Rolle gespielt haben. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft sammelten sie Geld und stellten Konten oder digitale Spendenkassen zur Verfügung. Das gesammelte Geld in Höhe von mindestens 65.000 Euro sei an IS-Mitglieder in Syrien oder an von dort benannte Mittelsleute transferiert worden.

Das Geld sei insbesondere zur Verbesserung der Versorgungslage von in den nordsyrischen Lagern Al-Hol und Roj inhaftierten IS-Angehörigen genutzt worden, so die Bundesanwaltschaft. "Teilweise wurde den Inhaftierten mit den Geldern die Flucht oder Schleusung aus den Lagern ermöglicht."

Die sieben Beschuldigten sollen am Mittwoch oder Donnerstag einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Konkret wirft die Bundesanwaltschaft der Gruppe die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland und teilweise den Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz vor.

dpa/AFP (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. Mai 2023 | 09:30 Uhr

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