Sachsen-Anhalt Neue Brücke soll Harsleben vor Hochwasser schützen
In Harsleben im Harz ist am Freitag die neue Hundeplatzbrücke eingeweiht worden. Die Brücke ist breiter als zuvor und soll den Ort so vor Hochwasser schützen. Harsleben war 2017 überschwemmt worden, auch, weil das Wasser sich am schmalen Durchlass der alten Brücke gestaut hatte. Bürgermeisterin Christel Bischoff freut sich über den Bau – kritisiert aber, dass weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz nicht umgesetzt werden.
- In Harsleben im Harz ist die neue Hundeplatzbrücke eingeweiht worden.
- Die neue Brücke ist breiter als zuvor, damit sich dort kein Wasser staut. Der Bau wurde mit EU-Geldern finanziert.
- Bürgermeisterin Christel Bischoff hofft, dass weitere Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser umgesetzt werden.
Siebeneinhalb Jahre nach dem großen Hochwasser im Harz ist in Harsleben am Freitag eine neue Brücke eingeweiht worden. Die alte Brücke über den Goldbach hatte damals maßgeblich für die Überschwemmung im Ort gesorgt, da ihr Durchlass zu klein war und das Wasser staute.
Die alte Hundeplatzbrücke: Am schmalen Durchlass hatte sich 2017 das Wasser gestaut.
Nach Hochwasser: Goldbach kann durch breitere Brücke fließen
Harslebens parteilose Bürgermeisterin Christel Bischoff kämpft seit Jahren für mehr Hochwasserschutz. Sie sagte MDR SACHSEN-ANHALT, durch den erweiterten Durchlass der neuen Hundeplatzbrücke könne das Wasser nun gut durch den Ort abfließen.
Unter der neuen Hundeplatzbrücke ist mehr Platz.
Für den rund eine halbe Million Euro teuren Bau gab es Fördermittel von der EU. Das war möglich, weil die neue Brücke gleichzeitig ein ökologisches Projekt ist. Im Rahmen der Bauarbeiten sei ein Absturz der Sohle aufgeschüttet worden, sagte Ulrich Eichler vom Verein Wildfisch- und Gewässerschutz MDR SACHSEN-ANHALT. Dieser habe zuvor verhindert, dass Fische dort hindurchschwimmen konnten.
Bürgermeisterin hofft auf mehr Hochwasserschutz für Harsleben
Bürgermeisterin Bischoff äußerte Unverständnis dafür, dass Hochwasserschutz offenbar kein ausreichendes Argument ist, um den Neubau der Brücke zu fördern. Schon 2019 habe es Analysen gegeben, wie Harsleben besser geschützt werden kann. Mit der Brücke sei nun eine Maßnahme umgesetzt worden, sieben weitere würden noch fehlen.
Nach dem Hochwasser 2017 wurde geprüft, wie Harsleben besser geschützt werden kann.
"Ich werde es wahrscheinlich nicht in meiner Amtszeit erleben, dass wir hier noch ein Stückchen vorankommen", sagte Bischoff. Für einen weiteren Brückenumbau seien Fördermittel beantragt worden. Die Genehmigung steht noch aus.
MDR (Carsten Reuß, Maren Wilczek)