Sachsen-Anhalt Bundesgartenschau 2035: Fachleute sprechen sich für Buga in Dessau-Roßlau aus
Im Streit um eine mögliche Bundesgartenschau 2035 in Dessau-Roßlau haben Fürsprecher ein Positionspapier vorgelegt. Doch es gibt auch Kritik an den Plänen. Nun sollen die Bürger entscheiden.
- "Frische, impulsgebende Ideen" und eine nachhaltige Stadtentwicklung versprechen sich die Fürsprecher von einer BUGA in Dessau-Roßlau.
- Die Unterzeichner des Papiers verweisen auf die Erfolge früherer Bundesgartenschauen, unter anderem in Magdeburg und Havelberg.
- Am 1. Dezember sollen die Bürger entscheiden, ob der Stadtrat noch einmal über die Ausrichtung diskutieren muss.
Für eine Bundesgartenschau 2035 in Dessau-Roßlau haben sich weitere Fürsprecher zu Wort gemeldet. Fachleute wie Stadtplaner, Landschaftsarchitekten und Architekten legten am Freitag ein Positionspapier vor. In ihm begründen sie, worin ihrer Meinung nach der Nutzen einer Bundesgartenschau für die Stadt liegt.
Darin heißt es, grundsätzlich würde eine BUGA Dessau-Roßlau und die Region aufwerten. "Damit kommen frische, impulsgebende Ideen ins Land", so steht es in dem Positionspapier geschrieben. Dessau-Roßlau werde zu einem nationalen Schaufenster der Region und für das Land Sachsen-Anhalt.
Wie nachhaltig und wirkmächtig Bundesgartenschauen sind, lässt sich bis heute sowohl in Magdeburg als auch Havelberg nachweisen. Fürsprecher der BUGA in Dessau-Roßlau in einem Positionspapier |
Hoffnung auf nachhaltige Stadtentwicklung
Durch bewährte Wettbewerbsverfahren könnten Projekte verwirklicht werden, die durch Einzelmaßnahmen über Jahre verteilt nicht zu erreichen wären. Stadt und BUGA würden auf diese Weise einen Beitrag dazu leisten, die regionale Stadtbaukultur zu stärken und weiterzuentwickeln.
Finanzmittel von Bund, Land und Kommune könnten konzentriert auf einen bestimmten Zeitraum gezielt eingesetzt werden. Dadurch sei es möglich, innerhalb nur einer Dekade eine Stadt nachhaltig umzugestalten.
Bürgerentscheid über BUGA-Beschluss
Die Unterzeichner des Papiers verweisen auch auf die Erfolge früherer Bundesgartenschauen: "Wie nachhaltig und wirkmächtig Bundesgartenschauen sind, lässt sich bis heute sowohl in Magdeburg (BUGA 1999) als auch Havelberg (BUGA 2015) nachweisen."
Mit Blick auf den geplanten Bürgerentscheid appellieren die Initiatoren deshalb an die Einwohner, für die BUGA zu stimmen. In Dessau-Roßlau entscheiden die Bürger am 1. Dezember darüber, ob der Stadtrat noch einmal über die Ausrichtung diskutieren muss.
Kritik an BUGA-Plänen: "Luftschlüsser und provinzieller Größenwahn"
Die Entscheidung für die Blumenschau stammte noch aus der Feder des alten Stadtrats. Dieser hatte das Projekt Mitte Juni beschlossen und die Kosten für die BUGA 2035 mit 64 Millionen Euro beziffert. Nur zwei Wochen später kam der neue Stadtrat zusammen.
In der Doppelstadt gehen die Meinungen auseinander, ob es eine BUGA geben soll. Befürworter sehen in dem Projekt eine große Chance für die Stadtentwicklung. Kritiker sprechen von "Luftschlössern und provinziellem Größenwahn".
Bei der Abstimmung im Stadtrat hatten die Kritiker vorgebracht, es sei zu befürchten, dass sich Dessau-Roßlau weiter verschulde und dass bei den Ausgaben für Schulen, Kindergärten und Tourismus gespart werden müsse.
MDR (Ingvar Jensen, Norma Düsekow, Daniel George)