5 Menschen schauen lächelnd auf einen Bildschirm
Anika Mehlis (2.v.l.) hat die Mission in Armenien geleitet. Bildrechte: OeWF/vog.photo

Wissenschaft "Mars-Mission" für vogtländische Analog-Astronautin erfolgreich beendet

08. April 2024, 18:38 Uhr

Sechs sogenannte Analog-Astronauten aus verschiedenen Nationen haben bei einer knapp vierwöchigen Simulation in Armenien Erkenntnisse für einen Aufenthalt auf dem Mars gesammelt. Leiterin des internationalen Teams: Anika Mehlis aus dem Vogtland.

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Bei der Mission sollte es darum gehen, einen tatsächlichen Aufenthalt auf dem Mars zu simulieren, erzählt Mehlis MDR SACHSEN. "Wir haben auf den Flug verzichtet und geschaut, wie Mensch und Technik nach der Landung zusammenarbeiten müssen und welche Fähigkeiten es für eine Marsmission braucht." Insgesamt hatten die Forscherinnen und Forscher bei der Mission 15 Experimente aus den Bereichen Geologie, Technik, Robotik und Psychologie dabei, von Gesteinsproben bis zur Pflanzenzucht.

Gebäude stehen in einer steinigen Wüstengegend
Das abgelegene Gebiet in Armenien war aufgrund der geologischen Beschaffenheit ein ideales Testgelände, sagt Mehlis. Bildrechte: OeWF/vog.photo

Anika Mehlis ist seit 2019 Analog-Astronautin und bereits bei einer früheren derartigen Mission in der Negev-Wüste in Israel dabei gewesen. Die Mikrobiologin und Ingenieurin für Umwelttechnik erzählt von einem straffen Zeitplan während der Mission in Armenien."Jeder Tag ist durchgetaktet - ähnlich wie auf der ISS", sagt Mehlis. Es gehe bei den Versuchen auch darum, Fehler zu machen und aufzuarbeiten, damit diese nicht bei einer realen Mission passieren.

Großes internationales Team

Rund 200 Personen haben an der Mission mitgearbeitet, vor Ort in Armenien oder im Kontrollzentrum in Wien, sagt die Vogtländerin. "Mit diesem haben wir zum Beispiel auch die verzögerte Kommunikation getestet." Rund zehn Minuten dauere es auf dem Mars, um ein Signal von der Erde zu empfangen.

Auch der Ausfall eines Teammitglieds sei simuliert worden. "Ein Kollege hatte nur zwei Wochen Zeit. Wir haben dann also sein Pensum mit erfüllt und geschaut, wie sich so ein Zwischenfall auf die Mission auswirkt", erzählt Mehlis.

Eine Frau in einem Raumanzug neben einem Fahrzeug
Auch der 50 Kilogramm schwere Anzug-Prototyp wurde beid er Mission getestet. Bildrechte: Julia-ArmSpaceForum

Anzugtest für echte Mission

"Das Schwierigste war für mich aber, mit dem Raumanzug-Simulator zu arbeiten", sagt Anika Mehlis. "Mit 50 Kilo Gepäck draußen unterwegs zu sein, zu arbeiten und Proben zu nehmen - das ist schon anstrengend!"

Nun sollen die Erkenntnisse des Teams gesammelt und aufgearbeitet werden und damit zum Erfolg einer möglichen realen Marsmission beitragen.

MDR (ben/mwa)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 08. April 2024 | 16:30 Uhr

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