Kriminalität Fahrradgate-Prozess in Leipzig: Angeklagte findet neuen Anwalt

11. April 2024, 11:40 Uhr

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Im sogenannten Fahrradgate-Prozess vor dem Landgericht Leipzig hat die angeklagte Polizistin einen neuen Verteidiger gefunden. Ein Gerichtssprecher sagte, die Verhandlung werde am 16. April fortgesetzt. Dann werde über das weitere Vorgehen beraten.

Gestohlene Fahrräder bei der Polizei
Der Angeklagten wird unter anderem vorgeworfen, Fahrräder illegal weiterverkauft zu haben. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Funke Foto Services

Der bisherige Rechtsanwalt der 47 Jahre alten suspendierten Polizeihauptmeisterin hatte Anfang dieser Woche das Mandat niedergelegt. Diesen Schritt hatte er damit begründet, dass er noch weitere Beschuldigte in dem Verfahren vertritt und somit ein Interessenkonflikt bestehen könnte.

Fahrräder illegal weiterverkauft

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft der damaligen Verantwortlichen in der Asservatenkammer vor, zwischen August 2014 und November 2018 mindestens 265 zum Teil hochwertige Fahrräder zumeist an andere Polizisten weiterverkauft zu haben. Sie soll dafür meist eine "Spende" von bis zu 50 Euro bekommen haben. Die Fahrräder waren überwiegend gestohlen und später von der Polizei sichergestellt worden.

Vater der Beschuldigten sollte aussagen

Die 47-Jährige hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Sie habe keine Gelder für sich behalten oder sich persönlich bereichert, erklärte ihr Verteidiger vor zwei Wochen. Die Beschuldigte habe alle Übergaben der Fahrräder protokolliert und die Spenden an einen gemeinnützigen Verein gegeben. Das sei mit ihrem Vorgesetzten abgesprochen gewesen. Die Spenden hatte ein kleiner Gartenverein im Landkreis Leipzig erhalten, deren Vorsitzender der Vater der Angeklagten war. Für Dienstag war die Zeugenaussage des Vaters geplant.

MDR (phb/sys/kbe)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 09. April 2024 | 10:30 Uhr

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