Ein leeres Krankenbett auf der Covid-19-Station im AMEOS Klinikum Ueckermünde. © NDR
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AUDIO: Krankenhausreform: MV für Ausnahmen in Flächenländern (1 Min)

Krankenhausreform: MV für Ausnahmen in Flächenländern

Stand: 25.05.2023 17:18 Uhr

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 37 Krankenhäuser. Jedes Einzelne werde gebraucht, bekräftigte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) bei einem Gespräch über die geplante Krankenhausstrukturreform in der Landesvertretung von Mecklenburg-Vorpommern in Berlin.

Die Reform biete viele Chancen, sagte Drese. Allerdings gebe es in Mecklenburg-Vorpommern gar nicht mehr so viel zu reformieren, denn die Schließung von Krankenhaus-Standorten sei ausgeschlossen. "Wir brauchen jeden Krankenhausstandort im Land", stellte sie klar. Der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft MV (KGMV), Uwe Borchmann, ergänzte, für eine gute medizinische Versorgung müsse ein Krankenhaus innerhalb von 30 Minuten zu erreichen sein. Das sei heute schon nicht für alle zu schaffen. Deswegen könne auf keinen Krankenhausstandort verzichtet werden.

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Der Flur in einem Krankenhaus © IMAGO / YAY Images Foto: IMAGO / YAY Images

Drese sieht Krankenhausreform als große Chance

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Drese: Besonderheiten der Flächenländer berücksichtigen

Allerdings müsse die Finanzierung neu aufgestellt werden, sagte Drese. Es gehe zu sehr um erbrachte Mengen und Fallzahlen. Stattdessen sollten Krankenhäuser künftig auch dafür bezahlt werden, dass sie Personal und Maschinen 24 Stunden am Tag vorhalten. Für Drese besonders wichtig bei der Reform ist, dass die Besonderheiten eines Flächenlandes berücksichtigt würden. So lebten im Nordosten zwar vergleichsweise wenige Menschen, die Region habe aber als Urlaubsland regelmäßig große Mengen Touristen medizinisch zu versorgen. "Den Ländern muss ausreichend Gestaltungsspielraum zugestanden werden", so die Ministerin. Dazu gehöre etwa, dass eine Eingruppierung der Krankenhäuser in Leistungsgruppen final durch das Land erfolge.

Nächstes Bund-Länder-Treffen am 1. Juni

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) strebt über den Sommer konkretere Vorschläge für die geplante Krankenhausreform an. Die nächste Bund-Länder-Beratung sei für den 1. Juni vorgesehen. Lauterbach betonte bei einer Regierungsbefragung im Bundestag am Mittwoch: "Wir wollen keine Krankenhäuser schließen, sondern im Gegenteil: Diese Reform hat zum Zweck, dass die Krankenhäuser am Netz bleiben können, die ohne die Reform schließen müssten." Im Kern soll das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle geändert werden, um Kliniken von ökonomischem Druck zu lösen - das ist auch eine Forderung von Drese.

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Die Medizin werde wieder in den Vordergrund gestellt und folge nicht der Ökonomie, sagte der Gesundheitsminister. Fallpauschalen soll es seltener geben. extern

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 06.12.2022 | 17:00 Uhr

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