Razzia gegen mutmaßliche IS-Unterstützer – auch in Bremen

Beamte der Bundespolizei stehen beisammen.

Razzia gegen mutmaßliche IS-Unterstützer - auch in Bremen

Bild: dpa | Tino Plunert

Im Rahmen einer bundesweiten Aktion wurde auch in Bremen eine Person festgenommen. Sie soll die Terrororganisation Islamischer Staat unterstützt haben.

Die Bundesanwaltschaft hat am heutigen Mittwochmorgen sieben mutmaßliche Unterstützer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) festnehmen lassen. Auch in Bremen fanden Durchsuchungen statt. Bei den Durchsuchungen in Bremen wurde laut Bundesanwaltschaft auch eine Frau festgenommen. Sie soll Teil eines internationalen Netzwerks sein, das mindestens 65.000 Euro für die Terrormiliz IS gesammelt und verteilt haben soll.

Genutzt wurde hierfür der Nachrichtendienst Telegram. Das Geld soll an mutmaßliche Anhängerinnen der Terrormiliz IS in Syrien gegangen sein. Diese leben mit ihren Kindern seit der militärischen Niederlage des IS dort in verschiedenen Lagern. Ein Richter des Bundesgerichtshofs entscheidet nun, ob die Festgenommen in Untersuchungshaft kommen. Über 1.000 Einsatzkräfte durchsuchten am Morgen über 100 Objekte im gesamten Bundesgebiet. Vier der Festnahmen erfolgten den Angaben zufolge in Nordrhein-Westfalen, je eine weitere in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bremen.

Die Gelder wurden insbesondere zur Verbesserung der Versorgungslage von in den nordsyrischen Lagern Al-Hol und Roj inhaftierten Angehörigen der Vereinigung genutzt.

Mitteilung der Bundesanwaltschaft

Keine Festnahmen in Niedersachsen

In Niedersachsen gebe es sechs Beschuldigte, von dreien seien die Wohnungen durchsucht worden, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Celle am Mittwoch. Die Wohnungen liegen in Sarstedt (Landkreis Hildesheim), Winsen/Luhe (Landkreises Harburg) sowie Herzberg am Harz (Landkreis Göttingen). Es seien Datenträger sichergestellt worden, die jetzt ausgewertet werden. Festnahmen gab es in Niedersachsen keine.

Mehr als 1.000 Beamte im Einsatz

Die sieben Beschuldigten sollen als Finanzmittler in dem Netzwerk eingebunden gewesen sein und darin eine zentrale Rolle gespielt haben. Sie sollen heute und morgen einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshof vorgeführt werden.

In dem Zusammenhang wird noch gegen weitere mutmaßliche Unterstützer des Finanzierungsnetzwerkes ermittelt. Ermittler haben deswegen am Mittwoch bundesweit mehr als 100 Objekte durchsucht. Insgesamt geht es laut Hamburger Staatsanwaltschaft im Norden um 22 Verfahren, davon 13 in Hamburg, 7 in Bremen und 2 in Kiel. Mehr als 1.000 Beamte des Bundeskriminalamts, der Landeskriminalämter und der örtlichen Polizeidienststellen waren im Einsatz.

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Bild: dpa | Markus Scholz

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 31. Mai 2023, 9 Uhr