Niederlage in München - Turbine Potsdam geht zum Bundesliga-Abschied mit 1:11 unter

So 28.05.23 | 16:27 Uhr
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Jubelnde Bayern-Spielerinnen und enttäuschte Potsdamerinnen. (Bild: IMAGO / kolbert-press)
Video: rbb Abendschau | 28.05.2023 | Simon Wenzel | Bild: IMAGO / kolbert-press

Die Fußballerinnen von Turbine Potsdam haben sich mit einer deutlichen Niederlage nach 26 Jahren aus der Frauen-Bundesliga verabschiedet. Bei der Meisterfeier des FC Bayern München gingen die Brandenburgerinnen am 22. und letzten Spieltag der Saison mit 1:11
(0:7) unter.

Saki Kumagai mit einem Dreierpack (4./21./52. Spielminute), Lea Schüller (12./89.) und Jovana Damnjanovic (24./30.) mit Doppelpacks sowie Georgia Stanway (32.), Lina Magull (37.), Carolin Simon (47.) und Glodis Viggosdottir (75.) sorgten für ein Tor-Feuerwerk, bei dem die Mannschaft von Turbine-Trainer Marco Gebhardt chancenlos war. Turbines Viktoria Schwalm nutzte in der zweiten Halbzeit (64.) die erste Möglichkeit der Gäste für den Ehrentreffer.

Potsdam in jeder Hinsicht überfordert

Der Abstieg des zweimaligen Europapokalsiegers, sechsmaligen gesamtdeutschen Bundesliga-Titelträgers und dreimaligen DFB-Pokalsiegers hatte schon vorher festgestanden. Während der gesamten Spielzeit verbuchte Turbine lediglich zwei Siege gegen den SV Meppen, der nach nur einer Saison in der Bundesliga ebenfalls zurück in die zweite Liga muss, und beim SC Freiburg sowie zwei Unentschieden. Der Niedergang hatte sich nach vereinsinternen Querelen schon länger angedeutet.

In Anwesenheit von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg dominierten die Münchnerinnen die ungleiche Begegnung von der ersten Minute an. Die Potsdamerinnen zeigten sich in jeder Hinsicht überfordert. In der zweiten Liga will sich der Traditionsverein, der jahrelang die Liga mit dominierte, neu sortieren.

Sendung: rbb24, 28.05.2023, 18 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Allett jut.
    Die genannten Rbb24-Beiträge sind ja, zumindest den Interessierten ,bekannt und benennen ja die Probleme deutlich & uffn Punkt.
    Was allerdings weiter erstaunlich ist & bleibt, ist der Absturz in dieser Saison inkl. des Ergebnisses vom letzten Spieltag. Ob die Spielerinnen sich bewusst sind/waren, daß zukünftige Vereine alles registrieren? Möge Turbine nen Weg der Zukunft finden, der funzt.
    Nochmals Stichwort“weiblicher Sportdirektor“. Sollte nicht das Können und Kompetenz über die Besetzung solcher Posten entscheiden unabhängig von Geschlecht etc.? Als z.b.mein Bruder bei Turbine( Jugend/Junioren) spielte , hatte er eine gewisse Sabine Seidel als Trainerin, welche nie in Frage gestellt wurde, weil sie eine Frau war. Warum? Weil sie das, was sie verlangte, selber vormachen konnte.

  2. 7.

    Ich gestehe zu, das ich beim ersten Lesen Ihres Kommentars im Hinblick auf Kemme falsch interpretiert habe. Sorry.

    Der Wunsch der Spielerinnen nach einer weiblichen Sportdirektorin ist mW häufiger mitgeteilt worden, siehe zB einen rbb24 Beitrag Anfang des Jahres. Das es insgesamt an sportlicher Kompetenz gemangelt hat, lässt sich aus dem Kommentar von Lars Becker, ebenfalls rbb24, nachlesen. Schlechte Anpassung an modernere fachliche Einsichten lassen sich auch häufig herauslesen. Von Tabea Kemme gibts das Bonmot, das die Spielerinnen unter Schröder "trainiert wurden, nicht trainiert haben" (Quelle weiss ich gerade nicht). Mehr Einblicke gibt es zB auch immer wieder mal über den Podcast von Anja Mittag und Josephine Henning: Mittags bei Henning. Da gehts um alles mögliche zum FF, aber gelegentlich auch um einen Rückblick auf die Potsdamer Zeiten.
    In der taz war am 11.3.23 in einem Kommentar zu lesen: "Man könnte den Eindruck haben, bei Turbine spiele Zeit keine Rolle."

  3. 6.

    In einem früheren rbb-Artikel ("Der Verein hat den Absprung verpasst und das Innovative verloren") wurde die mangelhafte Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen im Verein (Mannschaft, Trainerteam, Vorstand, etc.) von Ex-Spielerinnen bemängelt. Es fehlt ein/e Ansprechpartner/in außerhalb des Trainerteams, was bedeutet, dass das Trainerteam die Aufgabe der internen Kommunikation auch noch schultern muss, dabei hat Turbine schon mit das kleinste Trainerteam im Ligavergleich.
    Warum eine weibliche Sportdirektorin präferiert würde? Ich vermute mal, dass A. durch die Historie ein größerer Pool an Kandidatinnen vorhanden wäre und B. es doch gerade bei Turbine, einem expliziten FRAUENfußballverein, gerade an diesen, Frauen, mit sportlicher Kompetenz außerhalb den Spielerinnen mangelt. Schaut man sich in der Liga um, hat ausnahmslos jeder Verein entweder eine oder mehrere Frauen im Trainerteam oder in der sportlichen Leitung/ im Management, der 1. FFC(!) Turbine jedoch nicht.

  4. 5.

    Ich sehe in meiner Aussage zum „Team Kenme&Co“keinen Widerspruch zu Ihrer Ausführung, weil mir klar war & ist, daß es da Änderungen gegeben hätte. Das diese Änderungen den Verein zukunftsfähig gemacht hätten, steht ja auch nicht zur Debatte. Aber es hätte kein 1:11 gegeben. Das man sich möglicherweise auch aus Liga1 verabschiedet hätte, steht auf einem anderen Blatt. Und nix Anderes ist meine Aussage.
    Inwiefern man aus der Situation grundlegende Lehren zieht bei Turbine wird wohl erst die Zeit zeigen.
    Eine grundlegende Frage zum Verständnis hab ick mal. Warum wollen die Mädels unbedingt einen weiblichen Sportdirektor(in)?

  5. 4.

    Beim Punkt Kemme möchte ich deutlich widersprechen. Sicher hätte sie nicht die grundsätzlichen Bedingungen komplett umstossen können. Aber: - Die Kommunikation im Team, im Verein und mit der Öffentlichkeit hätte sich grundlegend geändert - und das hätte nur zum Besseren sein können. - Es wären mit Sicherheit andere Personalenscheidungen gefallen. Die Spielerinnen wünschten sich lange einen weiblichen Sportdirektor. Ab nächster Saison soll Inka Wesely das nebenbei machen. Jenny Zietz macht das professionell bei Union. Über das Trainerhickhack will ich gar nicht reden. - Es hätte ein anderes "Mindset" gegeben. Wofür steht Turbine? Nach wie vor als Schröder Relikt mit grosser Vergangenheit, aber ohne Zukunft. Das letzte Foto auf FB spricfht Bände: Da steht "ENDE".

    Wie wichtig all diese Punkte sind, sieht man bei Viktoria. Eine Story, die die Leute begeistert und mitnimmt füllt auch das Stadion, selbst in Liga 3.
    Turbine muss noch viel lernen, ich sehe nicht, dass das passiert.

  6. 3.

    Nun ja, natürlich sind die Spielerinnen mit an dieser Niederlage beteiligt, ob „durch“ oder nicht. Ne hohe Niederlage wäre 5:0,6:0, aber 11:1!!! ist mehr als nur peinlich oder eben halt Arbeitsverweigerung. Feddisch!
    In einem Punkt pflichte ich definitiv Ihnen bei und das ist der Punkt“T.Kemme & Team“. Mehr als wie jetzt in Erdrutschmanier abzusteigen, hätte auch da nicht passieren können.
    Wie im 1.Kommentar schon angemerkt, wäre evtl.ein kompletter Neustart in der Regionalliga nicht die schlechteste Ooption m.M.n..



  7. 2.

    Bei allem Frustverständnis finde ich die Kommentare auf Facebook sehr unangebracht. Man spielt nach bereits besiegeltem Abstieg und mit dem klaren Wissen, nicht erstligatauglich zu sein zur designierten Meisterin nach München. Ja, es hätte kein 1:11 sein müssen, aber ich bin von einer hohen Niederlage ausgegangen. Die Spielerinnen sind durch nach einer Saison, an deren schlechten Verlauf sie selbst nicht vordergründig Schuld sind.

    Zur MV: Die verlief tatsächlich relativ unspektakulär (zumindest die erste Hälfte, in der ich da war). Die Probleme, die vor allem in der Nachwuchsarbeit existieren, wurden von den Verantwortlichen klar benannt, ebenso die finanziellen Herausforderungen. Ich bin ja seit jeher ein großer Kritiker der Vereinsführung und frage mich bis heute, was gewesen wäre, hätte Kemme die Wahl gewonnen. Aber ich muss zugeben, dass ich am Freitag positiv überrascht war von den Ausführungen des neuen Vorstands, die in mir zumindest ein bisschen Optimismus auslösen.

  8. 1.

    In den sozialen Medien äussern sich die Fans mW erstmals deutlich zu der Leistung der Truppe: "Schande", "Arbeitsverweigerung" etc. In der Tat eine Peinlichkeit, sich so abschlachten zu lassen.
    Es wird interessant zu sehen sein, ob und welche Spielerinnen überhaupt noch Lust haben in Potsdam zu bleiben. es sind wohl bereits 7 oder 8 Namen bekannt, die den Verein verlassen.
    Die gesamten Strukturen sind offenkundig dysfunkional.

    Vorgestern gab es die Hauptversammlung - Resultate werden nicht mitgeteilt. Das einzige was man erfährt ist eine 30%ige Preiserhöhung für die Dauerkarten. Turbine sollte erwägen, gleich in die Regionalliga zu wechseln und sich dort neu zu besinnen. Für mich als Berliner gibt es definitiv keinen Grund mehr nach Potsdam zu fahren, um Frauenfussball zu sehen.

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