Nach Konzert in Berlin Polizei ermittelt gegen Roger Waters

Stand: 26.05.2023 16:18 Uhr

Die Berliner Polizei ermittelt gegen Pink-Floyd-Mitgründer Roger Waters wegen seines Konzerts am 17. Mai. Es bestehe der Verdacht, dass auf seiner Kleidung antisemitische Elemente zu sehen gewesen sein.

Die Berliner Polizei ermittelt gegen den Mitbegründer der Band Pink Floyd, Roger Waters. Es bestehe der Verdacht, dass auf seiner Kleidung bei einem Konzert am 17. Mai 2023 in Berlin antisemitische Elemente zu sehen gewesen sein sollen, teilte Polizeisprecher Martin Halweg dem rbb auf Anfrage mit. Zuvor hatte das Nachrichtenportal "Jewish News" darüber berichtet.

Roger Waters auf Konzert
Wer nicht meiner Meinung ist, kann sich verpissen

Viel wurde im Vorfeld diskutiert über den ehemaligen Pink Floyd Musiker. Ihm wird unter anderem ein latenter Antisemitismus vorgeworfen. Manche forderten sogar ein Verbot der Shows. Nun aber fand das erste der beiden in Berlin geplanten Konzerte statt. Von Hendrik Schrödermehr

Eine rote Binde mit gekreuzten Hämmern auf weißem Grund

Die Polizei verfolgt eigenen Angaben zufolge Hinweise, nach denen die Bühnenkleidung des Musikers die Würde von Opfern des Nationalsozialismus verletzen oder die NS-Herrschaft verherrlichen, relativieren oder legitimieren soll. Der Staatsschutz überprüfe die Vorwürfe demnach nun.
 
Nachdem die Beweise gesichtet worden seien, gebe man die Angelegenheit Polizeisprecher Halweg zufolge an die Staatsanwaltschaft weiter, die dann über den weiteren Verlauf entscheiden werde.
 
Roger Waters hatte unter anderem einen schwarzen, langen Ledermantel getragen sowie am linken Oberarm eine rote Binde mit gekreuzten Hämmern auf weißem Grund.

CDU hatte Absage des Konzertes gefordert

Dem 79-jährigen, ehemaligen "Pink-Floyd"-Mitglied werden immer wieder israelfeindliche und antisemitische Äußerungen vorgeworfen. So ist er nach eigenen Angaben Mitglied der vom Bundestag als antisemitisch eingestuften BDS-Bewegung - Boykott, Desinvestition und Sanktionen gegen Israel. Außerdem soll Waters dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine positiv gegenüber eingestellt sein.
 
So hatte die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus im Vorfeld den Veranstalter beziehungsweise den Hallenbetreiber aufgefordert, den Auftritt Waters' abzusagen. Die Sicherheitsbehörden hatten das Konzert auf mögliche Rechtsverstößt hin beobachtet.