Der Sahara-Staub trübt den weiß-blauen Sommerhimmel. Immerhin: warm war's trotzdem
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Der Sahara-Staub trübt den weiß-blauen Sommerhimmel. Immerhin: warm war's trotzdem

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Sahara-Staub trübt erstes Sommerwochenende in Bayern

Der Sommer sollte nach Bayern kommen, und die Pläne waren eigentlich klar: baden gehen, Eis essen, in der Wiese liegen oder im Biergarten sitzen. Doch zunächst trübte Sahara-Staub den weiß-blauen Himmel. Warm wurde es aber dann doch noch.

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Die Erwartungen waren groß vor diesem Sonntag: Endlich sollte der Sommer kommen! In diesem Jahr bisher weitgehend unerreichte 27, sogar 29 Grad haben die Bayern ersehnt und erwartet. Stattdessen: bewölktes Wetter von Oberbayern bis Unterfranken am Vormittag, 16 Grad in Kempten, 18 Grad in Weiden in der Oberpfalz. Erst am Nachmittag klarte das Wolkenfeld von Osten her vielerorts auf und die Temperaturen stiegen bis auf 26 Grad in Unterfranken.

Staubpartikel begünstigen Wolkenbildung

Der Spielverderber hieß: Sahara-Staub. Durch die kräftige Tiefdruckentwicklung im Mittelmeerraum - der Wetterexperte Stefan Ochs aus Herzogenaurach spricht von einem "Sturmtief, dass in der Sahara mächtig Staub aufgewirbelt" habe - ist eine ordentliche Ladung an Sahara-Staub nach Mitteleuropa gekommen und hat nicht nur in Bayern, sondern in weiten Teilen Mitteleuropas die durchwegs sonnigen Aussichten getrübt. Zeitweise waren bis zu 1.500 mg/m² Sahara-Staub über unseren Köpfen - auf die Fläche Bayerns gesehen sind das rund 75.000-100.000 Tonnen Sahara-Staub. Die Staub-Aeorosole, also winzige, in der Atmosphäre schwebende Partikel, wandeln die sehr feuchte Luft in Wolken um. Das macht die Sommer-Prognose der Meteorologen zunichte.

Sahara-Staub: eine Herausforderung für die Wettervorhersage

Wetterlagen mit Sahara-Staub richtig einzuschätzen, ist für Meteorologen und Wetterforscherinnen sehr schwierig. Sie wissen zwar, dass Sahara-Staub wolkenfördernd ist, aber die Modelle, mit denen sie arbeiten, können das Phänomen nicht richtig umsetzen. So kommt es, dass selbst jetzt noch manche Wetter-Apps behaupten, die Sonne strahle vom Himmel.

Der Montag wird wohl ähnlich wie der Sonntag

Für den morgigen Montag deutet sich ein ähnliches Spiel an: Die Modelle zeigen weiterhin viel Sonnenschein und höchstens ein paar hohe dünne Wolkenfelder. Aber es ist auch ähnlich viel Sahara-Staub in der Luft. BR-Wetterexperte Christian Lorenz korrigiert daher seine Prognose auf "recht freundlich mit einigen Wolken". Er bleibt bewusst etwas ungenau, denn Sahara-Staub sei "unberechenbar". Sollte es am Sonntag oder Montag zu einzelnen Schauern oder Gewittern kommen, wird der Sahara-Staub zumindest lokal etwas ausgewaschen und könnte - wenn es nicht zu heftig schüttet - auf Fensterbänken, Gartenmöbeln und Autos zu sehen sein.

Regen am Dienstag - und etwas Hoffnung für den heutigen Sonntag

Im Lauf des Dienstags wird der Sahara-Staub mit den schauerartigen Regenfällen und Gewittern wahrscheinlich teilweise ausgewaschen. Eine Prognose der Universität Athen zeigt allerdings auch für Mittwoch bis zur Nacht zu Freitag noch Sahara-Staub in Bayern - wenn auch in geringen Mengen.

Und der heutige Sonntag - ist er noch zu retten? In Schwaben, Ober- und Unterfranken spitzt die Sonne an einigen Orten doch durch die Wolkendecke. Schafft sie das noch stärker, lösen sich die Wolken durch die Einstrahlung möglicherweise auf. Und bei Temperaturen um die 20 Grad lässt sich mit dem Tag sicher auch noch etwas anfangen.

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