Eine Demonstrantin hält ein Schild hoch: Don't Let Them Kill US". Sie steht an einem Galgen, hinter ihr markieren zwei rote Stoffbahnen eine lange Blutspur.
Bildrechte: BR / Anna Parschan

Galgen vor Blutspur: Die Demo soll helfen, Hinrichtungen im Iran zu verhindern.

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Münchner Menschenkette gegen Hinrichtungen im Iran

Im Iran wurden im Zusammenhang mit den regierungskritischen Demonstrationen drei weitere Menschen exekutiert. Um gegen die Hinrichtungen und das Regime in Teheran zu protestieren, gingen am Samstag in München rund 200 Menschen auf die Straße.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Zwei Frauen stehen unter einem Galgenbalken, beide einen Strick um den Hals; am Boden die iranische Flagge: So wollten Demonstranten in München am Samstagnachmittag deutlich machen, warum sie auf die Straße gehen. Insgesamt nahmen nach Polizeiangaben 200 Menschen an der Protestaktion gegen das iranische Regime teil.

Demonstranten fordern Stopp der Hinrichtungen

Gemeinsam riefen sie: "Weg weg weg - die Mullahs müssen weg!" oder "Hoch die internationale Solidarität!", als sie eine Menschenkette vom Reiterdenkmal für König Ludwig I. beim Odeonsplatz Richtung Geschwister-Scholl-Platz bildeten. Teilnehmer schwenkten außerdem die iranische Flagge oder hielten Schilder hoch, auf denen zum Beispiel stand: "Stoppt die Hinrichtungen im Iran", "Wir fordern: Aussetzung der Todesstrafe - sofort" oder "Amnestie für alle friedlichen Demonstranten".

Weltweiter Aufruf zu Demonstrationen

Zur heutigen Demonstration aufgerufen hatte unter anderem die Initiative "Woman, Life, Freedom" - nicht nur in München, sondern auch noch in neun weiteren Städten in Deutschland und in insgesamt zwölf Ländern rund um den Globus.

Hintergrund der Demonstration: Am Freitag waren drei weitere Teilnehmer der Proteste gegen die Regierung im Iran hingerichtet worden. Ihnen wurde zur Last gelegt, während der landesweiten Demonstrationen gegen die iranische Staatsführung im November drei Sicherheitskräfte in der Metropole Isfahan getötet zu haben. Unabhängig überprüfen lassen sich die Vorwürfe nicht.

Monatelange Proteste im Iran

Auslöser der Protestwelle im Herbst war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb Mitte September im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Missachtung der islamischen Kleidungsvorschriften von der Sittenpolizei festgenommen worden war. Ihr Tod löste die schwersten Proteste seit Jahrzehnten aus. Seitdem steht Irans politische und klerikale Führung weiter unter Druck. Mehr als 500 Demonstranten wurden nach Informationen von Menschenrechtsorganisationen während der Proteste getötet.

Demonstrierende stehen an der Münchner Ludwigstraße und halten Iran-Flaggen, Fotos und Plakate in die Höhe.
Bildrechte: Georg Barth
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Mehrere hundert Teilnehmende haben in München gegen die Tötung von Regimekritikern im Iran demonstriert.

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