Ein elfjähriger Junge ist am Samstag mit seinem Kajak auf der Ammer im Landkreis Weilheim-Schongau gekentert und gestorben. Weil der genaue Hergang nicht bekannt ist, ermittelt jetzt die Kriminalpolizei. Bei ungeklärten Todesfällen sei dies "üblich", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Rosenheim.
Die Kajaktour sei von einem Kanuclub organisiert gewesen. Die Ammer habe eine starke Strömung gehabt. Ob es zum Zeitpunkt des Unglücks eine Hochwasserwarnung gegeben habe, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Der Elfjährige war mit acht weiteren Kindern und Jugendlichen gemeinsam mit fünf Erwachsenen aus dem Landkreis Rosenheim unterwegs gewesen. Kurz nach 15 Uhr soll sein Kajak vor der Echelsbacher Brücke in Rottenbuch gekentert sein.
Schwierige Suche bei starker Strömung
Einsatzkräfte der Wasserrettung, der Bergwacht und der Polizei suchten daraufhin den Fluss ab. Nach Angaben der Polizei gestaltete sich die Suche wegen der starken Strömung und dem kaum zugänglichen Gelände als extrem kompliziert. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Herbert Kieweg, Dienststellenleiter Polizeiinspektion Schongau, sprach von "schwierigsten Bedingungen". Erst nach über zweieinhalb Stunden fanden Helfer den Jungen und bargen ihn. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Elfjährigen feststellen.
Begleiter unter psychologischer Betreuung
Die anderen Kinder und Jugendlichen sowie die fünf Erwachsenen mussten von Kriseninterventionsteams psychologisch betreut werden.
Die DLRG Bayern warnt derweil generell davor, die Flüsse in Südbayern zu unterschätzen. Da sie ein starkes Gefälle und damit auch eine starke Strömung hätten, seien südbayerische Flüsse gefährlich, sagt Michael Förster vom DLRG Bayern. Denn sie kommen aus den Bergen und unterscheiden sich damit von den Flüssen in Franken.
Warnung vor Flüssen in Südbayern
Besonders gefährlich ist es Förster zufolge, nach lang anhaltendem Regen mit Kajak, Kanu oder Schlauchboot auf den Flüssen zu fahren, weil die Strömungsgeschwindigkeit dann höher ist. Diese Gefahr habe vor allem am Wochenende bestanden.
Am Vortag des Kajakunfalls (Freitag) hatte es eine amtliche Warnung des Hochwassernachrichtendienstes Bayern für mehrere Landkreise in Südbayern gegeben. Nicht dabei war allerdings der Landkreis Weilheim-Schongau, in dem der Unfall passierte.
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