Er wird das Erbe des Märchenkönigs antreten: Ludwig Prinz von Bayern, Ururenkel des letzten bayerischen Königs Ludwig III.. Am Vormittag hat er in der Münchner Theatinerkirche die niederländisch-kanadische Sophie-Alexandra Evekink kirchlich geheiratet - rund fünf Monate nach der standesamtlichen Hochzeit.
Die Aufregung bei ihrer Hochzeit war für die Braut offenbar zu viel. Sophie-Alexandra habe während der Trauung einen leichten Schwächeanfall erlitten, bestätigte ein Sprecher der Verwaltung der Wittelsbacher. Nach einem Getränk sei sie dann aber wieder wohlauf gewesen. Als die 33-Jährige die Kirche anschließend an der Seite ihres frisch angetrauten Ehemannes verließ, strahlte sie glücklich und Braut und Bräutigam küssten sich.
Nach dem feierlichen Auszug zu den Klängen der Bayern-Hymne stieg das Paar nicht in eine Kutsche, sondern in einen schwarzen Oldtimer-BMW, und ließ sich nach Schloss Nymphenburg fahren. Dort hat Franz Herzog von Bayern, Chef des Hauses Wittelsbach, zu einem Empfang eingeladen.
Begrüßung und Trauung durch Erzbischof Kardinal Marx
Mit dem Oldtimer war die Braut auch zur Kirche gekommen. Begrüßt wurde sie von Kardinal Reinhard Marx, der die Trauung leitete. Gebirgsschützen, Trachtenvereine und Blumenkinder aus allen Regionen Bayerns standen Spalier. Das Brautkleid - ganz in Weiß, in langem Spitzenkleid - soll "klassischen Stil und Modernität verbinden". Dazu trug die 33-jährige Juristin einen Schleier, entworfen von einer ukrainischen Designerin, mit versteckten kanadischen und niederländischen Details, passend zu den familiären Wurzeln der Braut.
Bräutigam Ludwig Prinz von Bayern trug am Hochzeitstag einen klassischen Cutaway. Der 40-jährige Ururenkel des letzten Bayern-Königs Ludwig III. war schon am frühen Morgen mit seiner Mutter Beatrix vor der Theatinerkirche erschienen. Die 33 Jahre alte Braut kam erst kurz vor Beginn der Trauung mit einem Maiglöckchenstrauß in der Hand. Begleitet wurde Sophie-Alexandra von Blumenkindern. Einige von ihnen trugen auch den langen, zarten Brautschleier. Der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx begrüßte die Braut auf dem Odeonsplatz, anschließend zog sie an der Seite ihres Vaters Dorus Evekink in die prachtvolle Barockkirche ein - zu den Klängen der Bayern-Hymne und des Glockengeläuts. Gute eineinhalb Stunden dauerte der Gottesdienst in der Münchner Theatinerkirche. Musikalisch gestaltet wurde er unter anderem mit der Nicolai-Messe von Joseph Haydn.
Feier im Schloss Nymphenburg
Nach der Trauung lud Franz Herzog von Bayern, Chef des Hauses Wittelsbach, die Hochzeitsgesellschaft zu einem Empfang im Schloss Nymphenburg mit regionalem Bio-Essen sowie Getränken aus Bayern und der Pfalz. Zu der Wittelsbacher-Hochzeit waren rund 1.000 Gäste gekommen, neben vielen Verwandten auch Vertreter bekannter Familien wie Esterhazy, Habsburg, Sachsen-Coburg, Fugger oder Liechtenstein.
Brautpaar bittet um Spenden für Hilfsprojekte
Auch Politiker wie Markus Söder (CSU) zeigten sich. Bayerns Ministerpräsident sinnierte vor Beginn der Hochzeit über eine gewisse "Geschmeidigkeit" der früheren Herrscherfamilie: "Vielleicht ist das in die Gene heutiger Politiker übertragen worden", scherzte Söder. So seien die Wittelsbacher einst zuerst für Napoleon gewesen, um Könige von Bayern zu werden, dann seien sie gegen Napoleon gewesen, um Könige bleiben zu können.
Das Hochzeitspaar bat anstelle von Geschenken um Spenden für Hilfsprojekte in Kenia und für Gewaltopfer, die nach Bayern geflohen sind. Ludwig Prinz von Bayern war viele Jahre als Entwicklungshelfer in Afrika. Ludwigs Braut war unter anderem bei den Vereinten Nationen tätig.
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