Nach Explosion und Brand

Schorndorf: Schwerverletzten ins künstliche Koma versetzt

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Dorina Blau
Dorina Blau
Magdalena Haupt
Magdalena Haupt

Nach einer Explosion in Schorndorf ist ein schwerverletzter Mann außer Lebensgefahr. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen. Betroffene wissen nicht, wie es weitergeht.

Zwei Tage, nachdem in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) ein Geschäfts- und Wohnhaus nach einer Explosion teilweise abgebrannt ist, sucht die Kriminalpolizei mit Unterstützung des Landeskriminalamts vor Ort nach Spuren. Nach einem Feuer gebe es oft Anzeichen, wo der Brand entstanden sein könnte, sagte ein Polizeisprecher dem SWR. Diese Anzeichen versuche man nun in dem zerstörten Gebäude in Schorndorf zu finden. Ein Team der Spurensicherung habe die Arbeit am Montag aufgenommen, nachdem der Brandort freigegeben worden sei. Am Dienstagnachmittag erklärte ein Sprecher der Polizei, die Suche nach der Brandursache dauere noch an, denn eine Begehung durch einen Brandsachverständigen sei bisher noch nicht möglich gewesen.

Ein Mann mit schweren Verletzungen in Spezialklinik

Am Sonntagmorgen hatte es erst eine Explosion gegeben, so die Polizei. Gebäudeteile seien weggesprengt worden. Danach fing das Gebäude, das auch zum Teil gewerblich genutzt wurde, an zu brennen. Sieben Menschen wurden verletzt, ein Mann schwer. Er wurde mit dem Hubschrauber in eine Spezialklinik für Verbrennungen geflogen. Nach Informationen der Polizei, befinde sich der Mann inzwischen außer Lebensgefahr allerdings sei er wegen der schweren Verletzungen ins künstliche Koma versetzt worden.

Angst vor finanziellen Verlusten und Suche nach Lösungen

Die Betriebe, die Räume in dem Gebäude gemietet haben, sind zwei Tage nach dem Brand dabei, ihre Existenz zu sichern. Der Familienbetrieb Friedrich, der Sicherheitstechnik und Schlüsseldienst anbietet, ist vorübergehend bei Handwerkern in der Nähe untergekommen. Die Suche nach neuen Räumen laufe auf Hochtouren, erklärte Carmen Friedrich. Der erste Schock sei überwunden, jetzt gehe es ums Weitermachen.

Unsere größte Sorge ist, dass Aufträge ausbleiben, weil die Leute denken, wir könnten nicht arbeiten.

Marvin Blankenhagen ist immer noch erschüttert. Die Physiotherapiepraxis, die er zusammen mit seinen Eltern betreibt, sei komplett zerstört. Auch das Lager mit Arbeitskleidung für mehrere Standorte sei ausgebrannt, teure Therapieliegen und Geräte kaputtgegangen. Die ganze Familie habe dabei geholfen, Patienten anzurufen und Termine zu verlegen. Vorübergehend würden die Behandlungen an einem weiteren Standort der Praxis in Schorndorf-Weiler stattfinden.

Hilfe für Mieter und betroffene Firmen läuft an

Der Hausbesitzer sagte dem SWR, für eine Familie, die in dem Haus gewohnt habe, sei eine Übergangswohnung gefunden. Auch sonst bemühe er sich, für alle eine Lösung zu finden. Manche Räume in einem angrenzenden Gebäudeteil seien noch benutzbar, da gehe es jetzt darum, dass die Versorgung mit Strom und Wasser wieder funktioniere und die Schäden repariert würden. Ein Café im Haus und ein Blumenladen seien dagegen komplett zerstört worden.

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Schorndorf sei in intensivem Austausch mit den Geschäftsleuten, deren Räume bei dem Brand am Sonntag zerstört wurden, sagte ein Sprecher der Stadt gegenüber dem SWR. Es ginge im Moment um die Vermittlung alternativer Räume, die Beschaffung von Möbeln und finanzielle Hilfestellung.

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Die Feuerwehr konnte die Löscharbeiten am Sonntag noch beenden. Zwischenzeitlich waren mehr als 140 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr mit mehr als 40 Fahrzeugen vor Ort. Darunter waren auch die Feuerwehren Urbach, Waiblingen und Weinstadt. Auch ein Rettungs- und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz. Außerdem Beschäftigte des Bauhofs von Schorndorf, die Salz auf die Straße streuten. Das Löschwasser war aufgrund der aktuellen Minusgrade gefroren. Aktuell wird davon ausgegangen, dass durch das Feuer ein Schaden in Millionenhöhe entstanden ist.

Oberbürgermeister Hornikel dankt Einsatzkräften

Schorndorfs Oberbürgermeister Bernd Hornikel (parteilos) bedankte sich vor Ort bei den Einsatzkräften: "Die erste Reaktion war 'Gott sei Dank gibt es unsere Feuerwehr'". Er sei wirklich dankbar, dass man so viele ehrenamtliche Schorndorferinnen und Schorndorfer habe, die sich Tag für Tag dafür einsetzen würden zu retten, zu bergen, zu helfen und zu schützen.

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