Die Gäubahn fährt durch eine herbstliche Waldlandschaft. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Silas Stein)

Mehrere Bauarbeiten auf der Bahnlinie

Seit 3. Juni: Monatelange Zugausfälle auf der Gäubahn

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Anna Priese

Zwischen Stuttgart und Singen kommt es zu monatelangen Ausfällen auf der sogenannten Gäubahn. Die Reisenden müssen auf Ersatzbusse ausweichen.  

Von Juni bis Ende des Jahres kommt es auf der sogenannten Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen (Kreis Konstanz) immer wieder zu Streckensperrungen und Unterbrechungen. Grund dafür sind verschiedene Bauarbeiten.

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Reisende müssen ab Horb auf Busse umsteigen

In der Zeit vom 3. Juni bis zum 30. Juni sowie zwischen dem 9. September und dem 26. Oktober fahren die IC-Züge zwischen Stuttgart und Horb (Kreis Freudenstadt) nicht stündlich, sondern nur alle zwei Stunden. Ab Horb müssen Reisende zudem mit Bussen nach Singen weiterfahren. Ab Singen ist laut Bahn dann wieder normaler Zugverkehr in Richtung Zürich möglich.

Von Juli bis September: Fernzüge Stuttgart-Singen entfallen 

Ab Juli fahren bis 8. September zwischen Stuttgart und Singen vorübergehend gar keine Fernzüge, teilte die Bahn mit. Auch in dieser Zeit bietet die Bahn stattdessen einen Ersatzverkehr mit Bussen an.

Es fahre ein Expressbus zwischen Böblingen und Singen mit Halt in Rottweil, so das Unternehmen. Ein weiterer Bus sei zwischen Böblingen und Rottweil unterwegs und halte in Horb, Sulz am Neckar und Oberndorf (Kreis Rottweil). Ab Singen könnten Reisende dann wieder wie gewohnt im Stundentakt mit Zügen in Richtung Zürich weiterfahren. 

Probleme auch im Regionalverkehr auf der Gäubahn 

Neben diesen Zugausfällen und Behinderungen im Fernverkehr auf der Gäubahn fahren auch Regionalzüge dort teilweise eingeschränkt. Dies betrifft die Linie RE 14 zwischen Stuttgart und Eutingen im Gäu (Kreis Freudenstadt). Zwischen Horb und Rottweil sowie Böblingen und Herrenberg (Kreis Böblingen) müssen Reisende auf Ersatzbusse umsteigen. Dies gilt zwischen dem 29. Juli und dem 8. September. 

Über die erste Phase von Anfang bis Ende Juli teilt die Bahn mit: "Die S-Bahn Stuttgart fährt zudem einen Ersatzbus zwischen Böblingen und Herrenberg mit Halt in Hulb, Ehningen, Gärtringen und Nufringen. Von Böblingen bis Ehningen fahren die Busse parallel zu den Zügen der Linie S1, die in diesem Zeitraum in Ehningen beginnen und enden. Zwischen Stuttgart Hauptbahnhof und Böblingen fährt die S1 über Stuttgart-Vaihingen im 30-Minuten-Takt sowie alle zwei Stunden der RE 14." 

Außerdem kommt es vom 12. Juni bis 8. September zu Zugausfällen auf der Strecke zwischen Eutingen im Gäu und Freudenstadt Hauptbahnhof. Grund sind Arbeiten an einer Straßenbrücke.

Ein Zug fährt in Bondorf bei Herrenberg (Kreis Böblingen) auf der Gäubahnstrecke in Baden-Württemberg. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christian Johner)
Auch im Regionalverkehr auf der Gäubahn kommt es zu Problemen.

Containerverladeterminal in Horb muss in Zwangspause 

Auch das neue Containerverladeterminal in Horb muss wegen der Baustellen auf der Gäubahn schon ein halbes Jahr nach der Eröffnung den Betrieb für mehrere Wochen einstellen. Ab Juli können deswegen keine Containerzüge mehr zum Hafen nach Hamburg fahren. Für das erst im Januar eröffnete Black Forest Terminal bedeutet die zehnwöchige Zwangspause große Umsatzverluste, so der Geschäftsführer.

Die Verladestation ist eine zentrale Drehscheibe in Süddeutschland für die Verlagerung von Lkw-Güterverkehr auf die Schiene. Die Bahn hätte wegen der komplexen Bausituation keine Umleitungsstrecken anbieten können, so das Horber Unternehmen. Ab September sollen die Züge wieder fahren. Die sechs Mitarbeiter des Container Terminals müsse man zeitweise in Kurzarbeit schicken, hieß es.

Containerverladestation (Foto: SWR, Luisa Klink)
Das neue Containerterminal bei Horb wurde im Januar eröffnet. Nun muss es wegen der Gäubahn-Sperrungen in eine Zwangspause.

Kritik von Bundespolitiker aus Nürtingen  

Die angekündigten Bauarbeiten führten zu Kritik aus der Politik. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Nürtingen/Filder und bahnpolitische Sprecher der Partei, Matthias Gastel, wirft der Bahn schlechte und unabgestimmte Planungen vor. Statt nacheinander hätte die Bahn die Arbeiten in einer gemeinsamen und insgesamt deutlich kürzeren Bauphase durchführen können, kritisierte der Bundespolitiker aus Nürtingen. 

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